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Der Zwischenraum: Das Wesen des Unbekannten

Lattenzäune sind ein alltägliches Bild in unseren Vorstädten und Gärten. Ihre physische Präsenz – die Holzstücke, die sichtbar und fühlbar sind – zieht oft unsere Aufmerksamkeit auf sich. Doch es gibt einen Aspekt des Lattenzauns, der oft übersehen wird: der Zwischenraum.

Die zwischen den Latten liegenden Räume, gefüllt mit Luft oder dem, was jenseits des Zauns liegt, können zunächst trivial erscheinen. Aber was ist dieser Zwischenraum wirklich? Besteht er aus Nichts? Oder ist er genauso real wie die Holzlatten selbst?

Wenn man die Existenz eines Zwischenraums in Betracht zieht, taucht sogleich eine faszinierende Frage auf: Kann ein Zwischenraum ohne die Dinge, die ihn definieren – in diesem Fall die Holzlatten – überhaupt existieren?

Es erinnert an das klassische philosophische Dilemma: “Wenn ein Baum im Wald umfällt und niemand da ist, um es zu hören, macht er dann ein Geräusch?” In ähnlicher Weise könnte man fragen: “Wenn es keinen Zaun gibt, gibt es dann einen Zwischenraum?”

Es gibt eine tiefe Dualität zwischen Präsenz und Abwesenheit. In vielen östlichen Philosophien wird das Nichts oder der leere Raum als genauso wichtig angesehen wie das Etwas. Ein Raum ist nicht nur durch die Wände definiert, die ihn umgeben, sondern auch durch die Leere in seiner Mitte.

Der Zwischenraum im Lattenzaun repräsentiert somit nicht nur die physische Abwesenheit von Holz, sondern symbolisiert auch die unbekannten Möglichkeiten, das Potential und das Geheimnisvolle, das in allem steckt, was uns umgibt.

Ein Lattenzaun ohne Zwischenräume ist schlichtweg eine Wand. Es sind die Zwischenräume, die ihm seine einzigartige Identität verleihen und die die Neugier des Betrachters wecken. Sie erinnern uns daran, dass es in der Welt immer Aspekte gibt, die unergründlich und undefiniert sind, die aber dennoch von wesentlicher Bedeutung sind.

Zum Abschluss könnte man sagen, dass der Zwischenraum uns lehrt, nicht nur das Offensichtliche zu schätzen, sondern auch das Verborgene, das Unbekannte und das Mysteriöse. In dieser Dualität von Präsenz und Abwesenheit, von Holz und Raum, finden wir vielleicht eine tiefere Wahrheit über die Natur der Realität selbst.

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