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EKD will neue Medien stärker nutzen

zzz_onair11.jpgHöchste Zeit ist es. Und auch richtig: Die evanglische Kirche will die neuen Medien mehr nutzen. Denn wenn man als Kirche eine Botschaft an die Welt hat, dann muss man diese auch kommunizieren. Wenn die Kirche sich aus ihrem Kerngeschäft zurückzieht – dem Glauben – ja, was ist sie dann noch ? Das kann sie nämlich auch nicht mit Diakonie und sozialem Engagement wettmachen. Die Kirche hat einen Auftrag, nämlich den, Gottes Evangelium zu verkünden. Zu kommunizieren: die wirtschaftliche und teils entmenschlichende Sicht der Industrienationen ist nicht das Ziel des Lebens. Also auszusprechen: es gibt mehr, als den täglichen Kampf im Alltag. Auszusprechen: Jeder Mensch ist ein Geschenk Gottes, jeder Mensch ist geliebt und gewollt von Gott. Ganz egal, ob er dem Leistungsdruck oder den Erwartungen anderer entspricht. Gott hat in diese Welt hineingesprochen. Das ist die Kernaussage des Evangeliums. Er hat selbst von sich gezeigt, wie er ist – und dass er ein vitales Interesse am Menschen hat.
zzz_amsee.jpgWenn die Kirche sich aber zurückzieht aus diesem Kerngeschäft, was ist sie dann noch ? Jesus wird zitiert mit den Worten: Wenn das Salz aber seine Würzkraft verliert, wie soll es sie denn wiedererlangen ? Wenn also die Kirche nicht mehr ernstnimmt, was sie selbst eigentlich ist – nämlich mehr als nur eine Interessengemeinschaft von Menschen, sondern Gemeinschaft der Gläubigen mit Jesus bzw. Gott als Ursprung der Kirche – dann kann sie einpacken. Zu diesem Schluss kam auch kürzlich ein Unternehmensberater im münchner Raum, der die evangelische Kirche beriet: sie darf ihr Kerngeschäft, den Glauben und die Mission, nicht vernachlässigen. Auch der bayerische Landesbischof Friedrich hat mehrfach darauf verwiesen, dass die Mission eine zentrale Aufgabe der Kirche ist.
Wenn also die Landesbischöfin Käßmann kritisiert, Kirche in den Medien klinge immer so nach Kirche, dann hat sie recht. Denn es geht darum, Menschen zu erreichen, und die erreicht man auf ganz unterschiedliche Weise: einerseits natürlich in der altbekannten Liturgie, andrerseits aber auch – und das wohl in immer stärkerem Maße – in neuen Erscheinungsformen: neuen Liedern, unkonventionellen Radiobeiträgen, unkonventionellem Auftreten, das nicht gleich nach Kirche klingt.

zzz_meditation.jpgUnd man muss sich wohl auch – an aller Kritik an manch “evangelikalen Kirchen” – doch mehr an diesen orientieren, zumindest in einer Hinsicht: daran, dass man den Glauben wieder ernster nimmt, dass er einen Sitz im Leben der Menschen wiederfindet, dadurch, dass man wieder vom Glauben spricht, also auch missioniert, dadurch, dass man das Evangelium wieder kommuniziert – die wohl wichtigste Botschaft der letzten 2000 Jahre. Und die wohl befreiendste Botschaft für jeden einzelnen Menschen. Die Botschaft: Gott liebt Dich, Du bist gewollt, Du bist gebraucht und Du bist keine zufällige Laune der Natur. Dass es in allem Leid des Alltags – aber auch in aller Freude – doch etwas Tieferes gibt, was trägt: Gott.
> zum Artikel über die EKD.

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