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Freut sich Herr Seehofer wirklich, wenn Ausländer straffällig werden?

„Ich bin froh über jeden, der bei uns in Deutschland straftätig wird und aus dem Ausland stammt. Auch die müssen das Land verlassen.“

Derzeit tickert eine Aussage von Bundesinnenminister Horst Seehofer durch die sozialen Netzwerke. Im Rahmen einer etwa zweistündigen Rede (bei 1:21) fällt ein kurzer Satz, in etwa mit dem Inhalt, dass Herr Seehofer sich freue, wenn Ausländer straffällig würden.

Das wird in den sozialen Netzwerken hochgekocht und ebenso in den Medien, natürlich, kurz vor der bayerischen Landtagswahl. Aber darf man den Satz denn wirklich so verstehen?

Einige Leute lassen sich von der Panik und der Hitze des Gefechts anstecken und sagen ja, ein Politiker müsse immer wissen, was er sagt.

Mir kommt es aber so vor, als ob hier von den Kritikern doch ziemlich überzogen wird. Denn meinem Verständnis nach wollte Herr Seehofer sagen, dass straffällig gewordene Ausländer schnell abgeschoben werden sollen. Etwas holprig und missverständlich gesagt, man kann das durchaus auch komplett falsch verstehen, völlig klar.

Dass aber nur dieser eine Satz komplett aus dem Zusammenhang gerissen wird und Herrn Seehofer um die Ohren fliegt, ist natürlich ein Gaumenschmaus für die Presse und für alle, die an seinem Sitz sägen.

Man mag zu ihm stehen, wie man will, für oder gegen seine Politik sein, den Populismus, den er auch öfters vertreten hat, ablehnen, aber diesen einen Satz sollte man seriöserweise, wenn man von dem Bundesinnenminister Seriosität einfordert, ebenfalls seriös in den Zusammenhang einordnen. Denn er hätte ihn sicherlich nicht so sagen wollen, wie er ihn dann gesagt hat, weil der Satz ihm ja so derzeit massiv um die Ohren fliegt. Das kann nicht seine Absicht gewesen sein.

Die Aussageabsicht wird wohl die gewesen sein, die ich oben herausgestellt habe: straffällig gewordene Ausländer sollen schnell abgeschoben werden können. Dieser Aussage nämlich könnten dann doch eine ganze Menge Menschen wieder zustimmen, Populismus hin oder her, sofern mit Straffälligkeit größere Delikte gemeint sind, also nicht einmal vielleicht sogar versehentliches Schwarzfahren in der U-Bahn.

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6 Kommentare

  1. Lilli

    Es ist schon ganz schön zeitaufwendig, um herauszufinden, wem man noch glauben will, wer was wann wo gesagt haben soll,das ganze sägt an dem Ast, des Vertrauens untereinander.
    Das Problem; JEDER wird dadurch immer unglaubwürdiger, weil man zwangsläufig lernt, allem und jedem mit misstrauen zu begegnen.

  2. Lilli

    —ich habe ja oben im Text das Video verlinkt—
    mein Kommentar war ja nicht direkt an dich gerichtet, ich meinte es allgemein, was heutzutage alles von den Medien verdreht wird.
    Das schadet nämlich der ganzen Gesellschaft.

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