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Im Westen nichts Neues

Was macht eigentlich der Herr Trump so? Schon lange nichts mehr von ihm gehört, mindestens 20 Stunden nicht mehr. Er wird schon fast etwas langweilig. Bis auf irgendeine Sprecherin von ihm, die meinte, irgendwelche Moslems hätten irgendwo in den USA ein Massaker veranstaltet und deshalb dürften sie, also die Moslems generell, weil sie ja alle gleich seien, nun nicht mehr ins Land. Wie toll, dass irgendwie im Nachhinein doch eine Art von Begründung zu konstruieren versucht wird. Der Bayerische Rundfunk, B5 Aktuell, und auch der Spiegel stellte sogleich fest, dass ein solches Massaker niemals nirgendwo in den USA stattgefunden hat. Nun ja, vielleicht alternative Fakten, man gewöhnt sich ja allmählich an solche irrealen Darstellungen. George Orwell hatte sich im Jahr etwas vertan, 1984 war wohl etwas zu früh angesetzt.

Also so wirklich Neues kam vom Trump nicht. Vielleicht sollte man jetzt doch mal wieder langsam Netflix und Amazon Prime einschalten. Wird auch langweilig der Alte.

Andererseits kann man mal wieder auf einen knackigen Tweed hoffen, mit dem sich die USA mal wieder irgendwelche internationalen Beziehungen, welche über Jahrzehnte aufgebaut wurden, grundsätzlich verbauen. Ach so, es sollte doch um positive Neuigkeiten gehen. Nun ja, die gibt es auch. Die Welt steht noch. Herr Trump hatte gestern nicht nachts um 3 Uhr spontan anstelle eines Tweets einfach mal so, weil er vielleicht gerade mal etwas verärgert war oder das Wetter ihm nicht passte, auf den roten Knopf gedrückt. Das ist doch schon mal was. Was gibt es sonst noch neben Herren Trump?

Frau Merkel war bei Herrn Erdogan, und einige Staaten der EU haben beschlossen, dass nicht mehr so viele Menschen im Mittelmeer ertrinken sollen. Okay, sie sollen am besten gar nicht mehr kommen, so war das wohl gemeint. Weil sonst die Petrys, Le Pens, Geert Wilders, Orbans und so weiter die braunen Ressentiments in der Bevölkerung hervorlocken. Aber auch dieses Ertrinken ist natürlich für die Medien ein gefundenes Fressen und für den Bürger doch eher bedrückend. Wie soll man denn da in Ruhe Lindenstraße schauen können, wenn immer solche unangenehmen Bilder übers Fernsehen flackern? Hoppla, es sollte doch hier mal um etwas Positives gehen.

Also zuerst, die Welt steht noch, wobei, das hatten wir schon. Das ist gewissermaßen Grundkonsens und Grundlage des Schreibens generell. Ohne Welt kein Schreiben. Zweitens, der Klimawandel ist noch nicht derart fortgeschritten, dass grosse Flüchtlingszahlen aus Ländern, in denen es nur noch Trockenheit gibt und extreme Hitze, so dass dort kein Körnchen mehr wachsen kann, nach Europa drängen. Herr Trump kann also weiterhin seinen alternativen Fakten, die er selber schafft, glauben und den Klimaschutz in die Tonne treten. Und drittens soll das Wetter tendenziell wieder wärmer werden, weil der Frühling kommt. Alles in allem also nicht viel los heute, aber auch nichts wirklich Schlimmes passiert.

Naja, der Tag ist noch nicht zu Ende. Warten wir mal auf den nächsten Tweet. Aber wer sagt überhaupt, dass es sich bei der Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang um den sogenannten Tag handeln soll? Möglicherweise sind dies einfach Fake News. Ach so, ein früherer Bundeskanzler in Deutschland, dem man anlastete, er würde sein Haar färben, hatte ja massiv etwas gegen diese Fake-Behauptungen und reagierte sofort und überhaupt nicht amused mit juristischen Mitteln dagegen. Insofern ist Herr Trump doch relativ entspannt, wenngleich natürlich bei seiner Amtseinführung ein bis zwei Leute weniger da gewesen waren, als bei vielen anderen US-Präsidenten. Behauptet zumindest die böse Lügenpresse. Wie gut, dass das neue Weiße Haus derartige Behauptungen neuerdings sofort zu widerlegen bemüht ist. Nicht, dass man am Schluss was Falsches denkt. Oder überhaupt noch was denkt. Ein braver Bürger muss doch nicht denken. Das kann er doch den Staatslenkern überlassen.

Oh, etwas Neues gab es doch noch. Neben den Niederlanden sind nun auch die Schweizer an zweiter Stelle nach den USA. Und Deutschland. Und viele mehr:

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