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Melnyk und die „beleidigte Leberwurst“

Der ukrainische Botschafter Melnyk, dessen Land gerade überfallen und dessen Bevölkerung vergewaltigt, gebrandschatzt und massakriert wird von russischen Soldaten, hat nicht dieselbe innerliche Ruhe, wie der SPD Bundeskanzler Olaf Scholz oder der SPD Bundespräsident Steinmeier, sich in distinguierter Rede moderat zu bewegen und darauf zu hoffen, dass irgendein Intellektueller oder ein Politiker vielleicht irgendwann einmal in ferner Zukunft die sanften Zwischentöne entschlüsseln könnte.

Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt derzeit die ukrainische Absage an den Bundespräsidenten Steinmeier zum Vorwand, selbst nicht nach Kyjiw reisen zu können. Scholz meint indirekt, Melnyk müsse sich erst bei Steinmeier entschuldigen.

„Es kann nicht funktionieren, dass man von einem Land, das so viel militärische Hilfe, so viel finanzielle Hilfe leistet, das gebraucht wird, wenn es um die Sicherheitsgarantien geht, die für die Zeit der Ukraine in der Zukunft wichtig sind, dass man dann sagt, der Präsident kann aber nicht kommen.“

Quelle Tagesspiegel

Melnyk kennzeichnete derlei Spielchen als Kindergartenniveau und bezeichnete Herrn Scholz als „beleidigte Leberwurst“.

„Eine beleidigte Leberwurst zu spielen klingt nicht sehr staatsmännisch“ […] „Es geht um den brutalsten Vernichtungskrieg seit dem Nazi-Überfall auf die Ukraine, es ist kein Kindergarten.“

Quelle Tagesspiegel

Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock macht bei derlei Spielchen nicht mit und will nach Kyjiw reisen, unabhängig davon, ob Olaf Scholz nun kommen will oder nicht. Innerhalb der Ampelkoalition hatten sich allerdings auch die Grünen zusammen mit der FDP wesentlich schneller als die SPD deutlich für die Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen ausgesprochen.

Die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann riet folgendes

„Vielleicht, lieber Herr Melnyk, entschuldigt man sich einfach mal beim Präsidenten und lädt dann den Kanzler höflich ein zu kommen“, so Strack-Zimmermann.

Quelle Tagesspiegel

Sonderlich diplomatisch ist Melnyk also nicht immer, er bringt die Sachen aber auf den Punkt. So hat er beispielsweise wohl gewisse Tendenzen verdeutlicht, die der SPD offensichtlich noch innewohnen. Diese Partei und auch Olaf Scholz tun sich insgesamt wohl schwer damit, ihre bisher recht russlandfreundliche Politik zu überdenken und neue Prioritäten zu setzen:

9.Mai: Putins erhoffter Sieg. – 11.Mai: Olaf Scholz hat endlich einen Termin für den Verteidigungsausschuss

Quelle und hier den Artikel lesen.

Wer kam nicht zum Bundespresseball?

Quelle und hier den Artikel lesen.

Auf die aktuellen Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz antwortete der ukrainischer Botschafter Melnyk folgendermaßen:

[…] Melnyk sagte, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würde sich weiterhin freuen, Scholz in Kiew empfangen zu dürfen. Er fügte aber hinzu: „Worauf sich die Ukraine viel mehr als auf alle symbolischen Besuche freuen würde, ist, dass die Ampel-Regierung den Antrag des Bundestages über die Lieferung von schweren Waffen zügig umsetzen wird und die bisherigen Zusagen erfüllt.“

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Er kritisierte, dass für die versprochenen Gepard-Flugabwehrpanzer noch immer keine Munition gefunden worden sei. Scholz und sein Kabinett kommen an diesem Dienstag zu einer zweitägigen Klausurtagung zusammen, um über den Ukraine-Krieg und dessen Folgen zu sprechen. (dpa)

Quelle Tagesspiegel

Der Focus schreibt zum Thema folgendes:

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk nennt Deutschlands Bundeskanzler eine „beleidigte Leberwurst“. Das steht ihm zwar nicht zu. Aber trotzdem ist an dem Vorwurf gegen Olaf Scholz etwas dran. 

Quelle und hier den ganzen Artikel lesen.

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