Der Lockdown im Dezember steht in Deutschland bevor und es steht auch wieder die Frage im Raum, wie es beispielsweise mit Geschäften weitergehen wird, die nun schließen müssen.
Diese Frage stellt sich natürlich auch für Hotels und Restaurants. Betrachten wir sie aber dennoch einfach mal nur in Bezug auf Geschäfte.
Für den Betreiber eines kleineren oder mittleren Geschäfts ist es natürlich ein Drama, wenn es schließen müsste. Vor allem dann, wenn er vielleicht viel seiner Lebenszeit und seiner Energie dort hinein investiert hätte. Insofern muss man natürlich jedem Geschäftsinhaber wünschen, das sein Geschäft die Krise überstehen möge.
Auch bei großen Geschäften ist es natürlich problematisch, wenn sie schließen müssen, allerdings handelt es sich dann meistens um größere Firmen, bei denen es nicht eine Einzelperson trifft, die einen Laden aufgebaut hat.
Wagen wir nun aber mal einen Blick aus weiter Distanz auf das Thema, den Geschäftsinhaber so natürlich nicht mittragen können. Aber guckt man einmal einigermaßen unbeteiligt auf die Situation und fragt sich, ob es denn schlimm ist, wenn manche Geschäfte auf Dauer nicht mehr existieren und stattdessen die Dinge, die man bislang dort gekauft hat, verstärkt online bestellt, könnte man zu folgendem Ergebnis kommen.
Manche Geschäfte braucht man vor Ort. Beispielsweise Schreibwaren. Denn sie benötigt man meistens schnell. Andere Dinge jedoch braucht man nicht so schnell, beispielsweise Spielzeug. Hier könnte man auch zwei oder drei Tage warten, bis das Spielzeug dann eingetroffen ist. Ebenso vielleicht mit Schuhen und Kleidung.
Es dürfte noch mehrere Geschäfte von der Art geben, dass ihre Waren nicht unbedingt sehr schnell benötigt werden. Solche Geschäfte können sich künftig vermutlich nur über Wasser halten, wenn die Menschen dort hingehen, weil sie entweder eine sehr gute Beratung erhalten, oder weil sie beispielsweise den Inhaber kennen und die Atmosphäre dort schätzen. Ist aber beides nicht der Fall, dann könnte man natürlich auch online bestellen.
Der Onlinehandel wird derzeit dominiert von Amazon. Es gibt aber auch andere Geschäfte, bei denen man sich online etwas liefern lassen kann.
Menschen, die bisher in Geschäften angestellt waren, finden nach einer Geschäftsschließung vielleicht einen Job als Paketzusteller. Nun werden Paketzusteller bisher aber nicht sonderlich gut bezahlt und haben schlechte Sozialleistungen. Könnte man dies aber verbessern, bessere Bezahlung, bessere Sozialleistungen, bessere soziale Absicherung, dann wäre der Tausch vielleicht gar nicht so schlimm, wie zuerst befürchtet. Dann ob man nun den ganzen Tag in einem Geschäft stehen möchte, ist auch so eine Frage. Stattdessen draußen unterwegs zu sein und Pakete zu liefern, sofern dort der Termindruck auch nachlassen würde, wäre möglicherweise eine Alternative. Aber wie gesagt, dazu bräuchte es doch erhebliche Verbesserungen bei den Bedingungen dieses Jobs.
Und dann gibt es natürlich noch die Grenzen des Onlinehandels. Es gibt Geschäfte, die braucht man einfach vor Ort. Man kann sich zwar theoretisch auch seine Brötchen liefern lassen, aber netter ist es doch, wenn man sie morgens einfach beim Bäcker holen kann. Ähnlich wie mit schnell benötigten Schreibwaren. Manche Geschäfte dürften deswegen ohnehin nicht in den Onlinehandel verschwinden.
Der Onlinehandel ist für viele Menschen allerdings auch bequem. Man schaut sich verschiedene Dinge an, klickt hier, klickt dort, und ein oder zwei Tage später erhält man die Ware vor die Haustür, die man dann auch noch 14 Tage lang zurückgeben darf. Das sind durchaus Argumente, die für den Onlinehandel sprechen.
Insofern könnte die Zukunft so aussehen, dass der Onlinehandel manche Bereiche noch stärker dominieren wird, als bisher, dass aber andere Bereiche nach wie vor offline bleiben, weil sie online keinen Sinn machen.
Und last but not least, Restaurants und Hotels werden natürlich immer offline bleiben.
Wir haben mal Schuhe online gekauft! Mache ich nie wieder. Schuhläden sollten auch offline bleiben.
Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Es war mir auch schon immer ein Rätsel, wie Onlineversand mit Schuhen eigentlich funktionieren kann. Die Retouren müssten eigentlich ziemlich groß sein in diesem Bereich.