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Eine kleine Verteidigung der Trinität

zzz_dreikerzen.jpgIm Gegensatz zur christlichen Theologie postuliert der Islam den einen, ewigen, allmächtigen Gott als in sich geschlossen. Auch die Christenheit geht als monotheistische Religion von einem Gott aus, der in sich jedoch eine Differenz trägt: Auch Dreifaltigkeit bzw. Trinität genannt. Differenz meint hierbei nicht, dass es innerhalb von Gott einen graduellen Unterschied an Heiligkeit gibt. Wenn man Gott und bzw. oder eine Schöpfung Gottes postulieren will, muss man Differenz in Gott denken.
Gott ist als allmächtig und allgegenwärtig zu denken. Es ist aber ein sicheres Zeugnis unserer Sinne, dass es ein Universum, eine Welt und eine Erde gibt. Das heißt, dass wenn wir an Gott glauben wollen und die Existenz der Erde ein Faktum ist, muss die Erde im Allgegenwärtigkeits- und Allmachtsbereich Gottes liegen; kurz um: sie ist ein Teil von ihm bzw. Gottes handeln ist in ihr zu erkennen. Die Welt kann aber auf keinen Fall Gott selber sein und auch nicht komplett das Gegenteil von Gott, sonst hätte sie sich selbst geschaffen und damit haben wir Gottes Allmacht oder sogar seine Existenz negiert. Wenn die Welt also nicht Gott selbst ist, aber auch nicht frei von Gottes Einfluss ist, ist sie Ausdruck seines Wirkens. Es handelt dabei sich um ein Wirken, bei dem Gott Materie in Gang setzt und in Gang hält, um so unser Universum am Leben zu erhalten. Gott selber ist keine Materie, er schafft aber Materie und handelt durch Materie; d.h. er handelt in Differenz zu seinem eigenem Wesen und Substanz, die nicht materiell, sondern nur transzendent ist. Damit haben wir schon zwei Wesenserscheinungen Gottes: Einmal Gott, der durch seinen Willen und seiner Idee die Welt und Erde schafft und, zweitens, in Differenz zu seiner eigenen Substanz Materie erschafft und bewegt hat. Wenn Muslime sagen, dass Gott nur als Einer, allgegenwärtig und allmächtig gedacht werden kann, können sie nicht die Entstehung von Materie und der Erde erklären, weil die Erde, wenn es Gott gibt Ausdruck von Gott ist: Und zwar eine Art von Ausdruck, die sich von seinem Wesen etwas unterscheidet, aber voll seinem Willen unterliegt. Es entsteht hier der Übergang, dass Gott als Transzendentes Wesen, Nicht-Transzendentes schafft.

Nach christlicher Lehre ist Jesus Christus Gottes Sohn, was von Muslimen, als auch von Juden angezweifelt wird. Während die Juden noch darauf warten, dass der Messias und Sohn Gottes noch kommt, verneint der Islam die Möglichkeit einer Sohnschaft Gottes generell. In unserer Ausführung haben wir aber gesehen, dass wir eine Schöpfung Gottes nur postulieren können, wenn Gott in Differenz zu seinem eigenem Wesen handelt und durch Materie handelt. Dass Gott sich nun auch als Mensch den Menschen offenbart, ist also philosophisch völlig denkbar. Aus christlicher Sicht ist es sogar notwendig, dass Gott sich als Mensch offenbart, weil Gott im AT zu Mose sagt, dass er einen senden wird „wie ich“ – also wie Gott – und dass dieser Mensch, der wie Gott ist sich bis zum Tod am Kreuz erniedrigen lässt, um die Menschheit zu erlösen. Nur Gott als Schöpfer kann die Menschheit erlösen. Nach seiner eigenen Prophezeiung des Kreuzestodes ist es evident, dass Gott selbst den Weg ans Kreuz geht und wieder aufersteht. Dazu muss er wieder in Differenz zu seiner transzendenten Substanz handeln und Mensch werden. Denn der transzendente, für den Menschen unendlich große Gott kann nur in Form eines Menschen, welches sein Geschöpf ist, diese Prophezeiung erfüllen, die hunderte Jahre vor Jesu Leben vorausgesagt wurde. Der transzendente, für die menschlichen Sinne nicht fassbare Gott, kann sich nicht ans Kreuz hängen lassen.
Was ist also damit gezeigt ? Die take home message ist: Wir haben einen transzendenten Schöpfergott (Vater), der durch seinen Willen wie Idee Materie schuf und in Bewegung hielt bzw. hält (Geist) sowie Gottes Handeln als Mensch (Gottes Sohn), um die Menschheit zu erlösen.

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2 Kommentare

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