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Twitter: Elon Musk versucht, die Notbremse zu ziehen. Trotzdem könnte er die Fäden in der Hand behalten

Nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk stürzte der neue Chef, Herr Musk, Twitter immer mehr ins Chaos und installierte zudem autokratische Strukturen.

Nach den neuesten Richtlinien auf Twitter, nach welchen man nicht einmal mehr angeben darf, auf welcher sozialen Plattform man sonst noch unterwegs ist, weil man sonst auf Twitter gesperrt werden könnte, bei Wiederholung sogar dauerhaft, sind vermutlich so viele Menschen aus dem Netzwerk ausgetreten und haben ihr Account deaktiviert, dass Elon Musk nun zu dem Schritt gegriffen hat, auf Twitter darüber abstimmen zu lassen, ob er weiterhin der Chef von Twitter bleiben soll.

Die Mehrheit der Twitter-Nutzer hat dagegen gestimmt. Elon Musk hatte im Vorfeld angekündigt, sich angeblich an das Votum halten zu wollen.

Ursächlich für diesen Schritt dürfte allerdings weniger eine reduzierte Hybris oder eine erhöhte Einsicht Elon Musks sein, als vielmehr die drastisch gestiegenen Austrittszahlen der Twitter-Nutzer.

Doch selbst, falls Musk nun tatsächlich seinen Chefposten räumen sollte, heißt das nicht automatisch, dass er nun keinen Einfluss mehr auf Twitter hätte. Man kennt Ähnliches beispielsweise aus Russland, wo Präsident Putin, den man korrekterweise mittlerweile als Diktator bezeichnen muss, für eine Amtszeit zurücktrat und als Marionette dann Medwedew für ihn eintrat, danach kam Putin zurück. Ähnlich könnte man sich diesen Coup von Elon Musk auch vorstellen. Offiziell wäre er nicht mehr Twitter-Chef, inoffiziell würde er aber weiter die Fäden ziehen. Zwar muss es nicht so kommen, aber zu vermuten ist es allemal.

Doch selbst, falls Elon Musk sich nun tatsächlich aus Twitter zurückziehen sollte, müssten seine Nachfolger das Chaos, das er innerhalb kürzester Zeit auf dieser Plattform angerichtet hat, irgendwie wieder in eine Art Ordnung zurückführen. Eine Mammutaufgabe. Und wie heißt so ein Mammut, so ein Elefant noch gleich? Ach ja, Mastodon.

Zum neuesten Getöse gehört ein neues Pseudo-Plebiszit, das Musk veranstaltet hat. Der rechte Milliardär hat auf seinem Account über seinen Verbleib an der Spitze von Twitter abstimmen lassen: 57,5 Prozent wünschen den Abgang von Musk. Er selbst hat sich noch nicht dazu geäußert, der Schritt wird aber als inszenierte Rückendeckung für einen sowieso geplanten Rückzugs Musks gewertet. Weil Tesla seit der Twitter-Übernahme massiv Aktienwert verloren hat, gerät der Milliardär zunehmend unter Druck sich wieder auf dieses Unternehmen zu fokussieren.

Quelle Netzpolitik_org

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