Nun ist es knapp zwei Monate her, dass Papst Benedikt XVI den ersten Teil seines zweiteiligen Werkes “Jesus von Nazareth” veröffentlicht hat. Viele Lesefreunde entschieden sich nur ein Tag nach der Veröffentlichung mehr für das anspruchsvolle, theologische Werk als für alle anderen Werke: “Jesus von Nazareth” ist innerhalb von 24 Stunden deutschlandweit zum Bestseller geworden und Jesus von Nazareth scheint, wie keine zweite Figur in der gesamtenMenschheitsgeschichte, die Menschen ununterbrochen zu faszinieren. Wer war dieser Mann wirklich; historisch betrachtet? Was hat der Jesus des Neuen Testaments, des Evangeliums mit dem historischen Jesus zu tun? War er wirklich Gotte Sohn? Oder nur ein pragmatischer Reformator, der mit seinem unvergleichlichen Charisma die Menschenzu Lebzeiten und bis heute in seinen Bann ziehen kann? Um diese vier Kernfragen dreht sich das Werk Benedikts XVI und das Oberhaupt der katholischen Kirche gibt adäquate Antworten, die gekonnt den Jesus des Neuen Testaments mit dem historischen Jesus in Einklang bringen. Er wird darüber hinaus zeigen, dass angesichts der historischen Ereignisse der Anklage durch die hohen jüdischen Priester, die Verurteilung durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus und dem Tod am Kreuz, mehr als nur ein Revolutionär hinter Jesus stecken muss. Solche gab es genug! Keiner von ihnen zog aber religiösen Zorn, seitens des jüdischen “Klerus” auf sich.Jesus von Nazareth musste die Höchststrafe erleiden, weil er behauptete Gottes Sohn zu sein und nicht, weil er neue ethische Maximen für das damalige Gesellschaftsleben aufstellte. Er musste am Kreuz sterben, weil er sich die Vollmacht herausnahm über das jüdische Gesetz zu bestimmen und es neu auf die Liebesethik hinauszurichten und sich selber zum Maßstab Gottes und des Guten machte. Genau diesem Jesus begegnen wir in den Evangelien. Der historische Jesus ist nur im Lichte des Jesus der Evangelien zu begreifen. Papst Benedikt weißt die historisch-kritische
Bibelexegese hier in die Schranken und verweist sowohl auf ihre Frucht, als auch auf ihr Grenzen! Das Buch ist für jeden Christ ein Muss, da es alle Grundlegenden Fragen über Jesus von Nazareth sorgsam im Gleichschritt mit der Heiligen Schrift fokussiert und taktvoll, nicht zu theoretisch und hochgestochen, auslegt. An einigen Passagen, zeigt
sich zwar die katholische Färbung des Buches, aber dennoch ist dieses Werk eine bereichernde Etappe für jeden Christen, der seinen Glauben und dessen zentrale Figur Jesus von Nazareth neu verstehen und kennen lernen will.
Das Fazit lautet also: wir freuen uns auf den zweiten Teil!
Zeitlos aktuell – und jede Zeit ringt wieder neu darum, wer Jesus war. Von daher sicher ein sehr lesenswertes Buch.