Menü Schließen

Der barmherzige Samariter in New York

In den grauen und vernachlässigten Gassen der New Yorker Slums, wo das Leben hart und unbarmherzig sein kann, lebte ein Mann namens Eli. Eli war weit herumgekommen und hatte sich in den wirbelnden Straßen New Yorks niedergelassen.

Eines Nachts, während Eli auf dem Heimweg von seiner späten Schicht war, bemerkte er im schwachen Schein einer Straßenlaterne eine Gestalt am Boden liegen. Es war ein Mann, offensichtlich beraubt und zusammengeschlagen, verlassen von denen, die vorbeigehastet waren, ohne einen zweiten Blick zu riskieren.

Eli, erfüllt von einer tiefen Empathie, die sein Herz durchdrang, zögerte keinen Moment. Er kniete neben dem Mann nieder und legte seine Jacke um dessen zitternde Schultern. Mit sanften Worten der Ermutigung und einer Hand, die beruhigend auf seiner Schulter ruhte, half er dem Fremden, aufzustehen.

Er führte den geschwächten Mann zu einem nahegelegenen Diner, das noch offen hatte. Dort bestellte er warmes Essen und trank mit ihm Tee, während er seine Wunden mit einer Erste-Hilfe-Ausrüstung, die er immer bei sich trug, sorgfältig behandelte.

Als die Nacht dem Morgen wich und das Neonlicht der Stadt im sanften Tageslicht verblasste, hatte Eli den Fremden nicht nur aus der Kälte gerettet, sondern ihm auch Hoffnung und Trost geschenkt. Der Mann, der nichts mehr als ein namenloses Gesicht unter vielen in der Stadt gewesen war, fand in Eli einen wahren Samariter, der keine Fragen stellte und der nicht zögerte, sondern einfach nur handelte – aus reiner Menschlichkeit.

So lebt die Geschichte des barmherzigen Samariters weiter, nicht nur in den alten Schriften, sondern in den alltäglichen Akten der Güte, die in den verborgenen Ecken unserer modernen Welt stattfinden.

Eli blieb an der Seite des Mannes, bis dieser seine Kräfte wiedergefunden hatte. Er hörte ihm zu und bot ihm das, was viele in der Hektik des städtischen Lebens vergessen hatten – Mitmenschlichkeit.

Als der Morgen kam, gab Eli dem Mann genug Geld, um eine sichere Unterkunft für die kommende Nacht zu finden und versprach, ihn am nächsten Tag zu besuchen. Er hinterließ auch seine Telefonnummer auf einem Stück Papier, sollte der Mann seine Hilfe brauchen, bevor er zurückkehren konnte.

Die Tat Elis blieb in den Slums nicht unbemerkt. Die Menschen, die dort lebten, erzählten sich die Geschichte weiter, und so wurde Eli ein lebendiges Beispiel dafür, dass Mitgefühl und Güte in einer Welt voller Gleichgültigkeit und Chaos existieren können. Er hatte gezeigt, dass der Geist des barmherzigen Samariters, von dem Jesus einst erzählt hatte, keine Grenzen von Zeit oder Ort kennt und dass eine einzige gute Tat eine Welle der Hoffnung auslösen kann, die weit über die dunklen Gassen der New Yorker Slums hinausreicht.

2 Kommentare

  1. Rainer Kirmse , Altenburg

    Des Samariters Menschlichkeit,
    ein Lichtblick in brutaler Zeit.
    Für die Bedrückten Mitgefühl,
    ein guter Geist im Stadtgewühl.

    Wie einst Jesus im Heiligen Land,
    Trost spenden für die Leute am Rand.
    In der Stadt, die wohl niemals schläft,
    müssen viele auf der Straße schlafen.

    NEW YORK GANZ UNTEN

    Arm sein in einem reichen Land,
    ein Leben am untersten Rand.
    Zahllosen Menschen geht es so,
    in USA und anderswo.

    In der Hauptstadt der freien Welt
    ist man am freisten mit viel Geld.
    Freiheit ist oberstes Gebot,
    bei Ungleichheit ist sie bedroht.

    Ich war noch niemals in New York,
    will eigentlich auch gar nicht hin.
    Da fahr ich lieber mal nach Cork,
    oder bleib einfach, wo ich bin.

    Die Megastadt ist mir ein Graus,
    da halt ich’s nicht sehr lange aus.
    Slums und verbotene Straßen,
    das kann ich getrost weglassen.

    Wer es dort schafft, schafft’s überall,
    doch wenn’s nicht klappt, droht tiefer Fall.
    Wenn auch andere Schlange steh’n,
    ich werd’ nicht nach Big Apple geh’n.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

    • god.fish

      Vielen Dank für das gute Gedicht! Es erscheint morgen Vormittag auf god.fish.
      Vor fast drei Jahrzehnten war ich mal in New York, damals war es schon eindrucksvoll. Aber auch damals gab es schon die Armut und dadurch eine gewisse Spaltung der Gesellschaft in New York, die sich heute wahrscheinlich noch drastisch verschärft hat, beispielsweise auch durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Und ja, wenn man dort wirtschaftlich fällt, dann fällt man wahrscheinlich ziemlich tief.

      Herzliche Grüsse aus München!

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: