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Ein Plädoyer für selektive Amnesie

Ach, dieses ewige Missverständnis! Warum nur fällt es der Welt so schwer, die noblen Absichten des Kremls zu erkennen? Man kann doch nicht ewig in der Vergangenheit leben und ständig alte Rechnungen präsentieren. Russland möchte gute Beziehungen zu anderen Ländern pflegen – solange sie nicht auf der Liste der nächsten „Freundschaftsüberfälle“ stehen.

Ja, ja, da gab es ein paar kleinere Missverständnisse in der Geopolitik. Ein bisschen Land hier, ein paar Menschen dort. Aber wer von uns hat nicht schon einmal Salz statt Zucker in seinen Kaffee getan? Fehler passieren. Und genauso verhält es sich mit der ein oder anderen annektierten Halbinsel oder vermeintlichen Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten. Wer ohne Schuld ist, werfe die erste Sanktion!

Es ist doch so: Der Kreml, dieser Hort der Friedfertigkeit, hat schlichtweg einen etwas unkonventionellen Weg, seine Zuneigung auszudrücken. Es ist wie in der Grundschule: Wenn jemand deinen Bleistiftspitzer klaut, dann nur, weil er dich mag. Also, wenn Russland Interesse an deinem Land zeigt, dann ist das ein Kompliment, oder?

Die Vorwürfe der Russophobie sind daher völlig unangebracht. Wir sollten doch lieber die Hand, die uns – ähm, unsere Grenzen – berührt, nicht beißen. Schließlich bietet der Kreml an, mit allen, die er noch nicht „geliebt“ hat, wirtschaftlich zu kuscheln. Und wer möchte sich solch ein kuscheliges Angebot schon entgehen lassen?

Also, liebe Welt, legt eure Skepsis ab und seid ein bisschen verständnisvoller. Denn wer weiß, vielleicht seid ihr der nächste Glückliche, der eine besondere Form russischer „Zuneigung“ erfährt.

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