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Summertime und Zeitumstellung. Ungesund, unangenehm, aber auch charmant

Die Sommerzeit ist abends schön und morgens hart. Und gesund ist sie offenbar nicht allzu sehr.

[…] So stellen Studien einen Zusammenhang zwischen der Zeitumstellung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (PLOS: Zhang et al., 2020), Depression (Epidemiology: Hansen et al., 2017) oder einem erhöhten Krebsrisiko her (Frontiers in Physiology: Roenneberg et al., 2019). Der Zyklus vieler biologischer Prozesse im Körper, wie der Insulinproduktion, wird vom Hell-Dunkel-Rhythmus beeinflusst. Ein Leben gegen den natürlichen Takt kann deshalb Diabetes und Fettleibigkeit wahrscheinlicher machen. […]

Quelle ZEIT ONLINE

Die Sommerzeit wurde nicht aus gesundheitlichen Gründen eingeführt, sondern aus wirtschaftlichen. Einmal zur Zeit des ersten Weltkrieges, dann einmal zur Zeit des zweiten Weltkrieges und dann noch 1980, weil man auf die Energiekrise der 70er Jahre reagieren wollte. Die Theorie war, dass man abends ein bisschen Energie spart, wenn es länger hell ist. Dann muss man nämlich nicht so schnell das Licht einschalten.

Dieser Energiespareffekt ist allerdings nicht wirklich nachgewiesen. Falls es ihm geben sollte, ist der offensichtlich höchstens marginal. Allerdings könnte man in Zeiten des Klimawandels möglicherweise in Büros und öffentlichen Gebäuden durch die Sommerzeit tatsächlich etwas Energie sparen, wenn Büros, die sich nachmittags stark aufheizen, nicht so lange gekühlt werden müssen, weil die Menschen früher nach Hause gehen. Dieser Effekt könnte etwa bis zu 3% der in den Büros verwendeten Energie ausmachen.

Allerdings ist der gesundheitliche Aspekt wohl der bedeutendere, denn der Biorhythmus des Menschen kommt nun 217 Tage lang nicht allzu adäquat damit zurecht, dass die Zeit eine andere ist, als der Körper es fühlt. Dies könnte zu den oben zitierten gesundheitlichen Einschränkungen führen, wenn es dumm läuft.

In der EU gab es immer mal wieder den Gedanken, einfach die Winterzeit, welche die Normalzeit ist, weiterlaufen zu lassen. Aber hauptsächlich ein großer Teil aus Deutschland hatte sich dafür ausgesprochen, in südlichen Ländern hingegen ist die Begeisterung dafür offensichtlich nicht so groß, möglicherweise deswegen, weil diese Länder vom Tourismus abhängig sind und es für Touristen angenehmer ist, wenn es lange hell ist.

Wie auch immer, heute Nacht wird die Uhr eine Stunde vorgestellt. Man verliert gefühlt also eine Stunde. Statt 4 Uhr ist es dann schon 5 Uhr. Oder wer am Sonntag beispielsweise um 9 Uhr aufstehen möchte, ist dann schon eine Stunde zu spät dran, weil es nach Sommerzeit schon 10 Uhr ist.

Nun ja. Auf jeden Fall kann man abends nun länger draußen sein, joggen gehen und in Biergärten sitzen. Auch nicht schlecht. Doch in der früh beim Aufstehen bereut man das dann oft.

Mehr Hintergründe dazu finden Sie hier auf ZEIT ONLINE.

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