Wenn Donald Trump als US-Präsident wochenlang die demokratische Wahl ignoriert und stattdessen die Lüge in die Welt setzt, er sei der rechtmäßige US-Präsident und die Wahl sei ihm angeblich gestohlen worden, und wenn er dann einen Mob aufhetzt, diesen Anspruch am Kapitol in Washington durchzusetzen, was dann zur Erstürmung des Kapitols durch den Mob führt, dann ist dies ein Präsident, der die Demokratie ablehnt und sich autokratischen Methoden zugewandt hat.
Nicht unwesentlich ist dabei der Aspekt, dass dieser Präsident offensichtlich mit Hilfe der russischen Autokratie ins Amt gelangt ist, nämlich mit Hilfe russischer Hacker, welche den E-Mail-Verkehr von Trumos Mitbewerberin um das Präsidentschaftsamt, Hillary Clinton, vor der US-Präsidentschaftswahl öffentlich gemacht hatten, und mit Hilfe von russischer Seite in den sozialen Netzwerken, in denen massiv für Donald Trump Stimmung gemacht wurde.
Die russische Autokratie hat nach dieser Lesart alles dafür getan, dass Donald Trump, der spätestens nun offenkundig autokratische Züge an den Tag gelegt hat, ins Amt kommt.
Donald Trump, demokratisch gewählt, lehnt nun die Demokratie offensichtlich ab und präferiert eine Autokratie, nach welcher er, weiterhin im Amt bleiben will, entgegen der Entscheidung der Mehrheit der Wähler.
Die vier Jahre der Präsidentschaft Trump haben die USA aus internationalen Beziehungen herausgenommen und immer mehr in die Isolation geführt und so den USA auch ihre weltpolitische Bedeutung und wirtschaftliche Macht minimiert. Aus Sicht des Kremls sicherlich ein gelungener Coup – womöglich ein Teil der hybriden Kriegsführung: Heutzutage braucht man Kriege nicht mehr mit Waffen zu führen, wenn man einen Staat auch durch Desinformation und Fake News komplett destabilisieren kann, so dass er in der Gefahr steht, sich potentiell selbst aufzulösen.