Heute am Donnerstag, 5.11.2020, meldete das Robert-Koch-Institut Rekordzahlen von Neuinfektionen mit dem Coronavirus, fast 20.000 an einem Tag.
Seit letztem Montag gilt ein Shutdown in ganz Deutschland für einige Bereiche, beispielsweise für Restaurants und Kneipen und Bars. Die Schulen aber sollen offen bleiben. Warum?
Die Schulen sollen offen bleiben,
– weil Kinder und Jugendliche für eine gesunde psychosoziale Entwicklung und Sozialisation andere Kinder und Jugendliche dringend benötigen.
– weil Kinder und Jugendliche ein Recht auf Bildung haben, welches sie online nicht mit Chancengleichheit wahrnehmen können.
– weil die Generation von Kindern und Jugendlichen diejenige Generation ist, die morgen in Arbeit sein wird und die Gesellschaft und Wirtschaft prägen wird. Dazu braucht die heranwachsende Generation Bildung, Erziehung und Sozialisation, damit sie keine verlorene Generation wird.
– weil zu Hause psychosoziale Konflikte entstehen können, wenn Kinder und Eltern dauerhaft und unter psychischem Druck und Arbeitsbelastung daheim bleiben müssen.
– damit die Eltern nicht teilweise oder ganz zu Hause bleiben müssen, um sich um die Kinder zu kümmern, sondern weiterhin arbeiten können, so dass die Wirtschaft nicht komplett einbricht. Ein einbrechende Wirtschaft und eine Rezession würden vermutlich nämlich die Zahl der Arbeitslosen erhöhen, was die politischen Verhältnisse umkrempeln und den radikalen Parteien Auftrieb verschaffen könnte. Letztlich könnten durch eine Rezession in der Folge mittelfristig auch die Demokratie und der Rechtsstaat in eine gefährdete Lage kommen.
Immerhin versuchen wohl die meisten Schulen durch das Einhalten der Hygienevorschriften und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sich selbst zu einem verhältnismäßig sicheren Ort zu machen, was die Ansteckungsgefahr betrifft.
Allerdings muss man abschließend eingestehen, dass diese ganze Argumentation etwas ins Wanken geraten kann, weil derzeit scheinbar stark steigende Infektionszahlen gerade auch bei Schülerinnen und Schülern und Lehrenden beobachtet werden, also in Schulen.