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Der rhetorischer Trick: “Weihnachten retten!”

In Deutschland hört man von einigen Politikern, man müsse jetzt in der Pandemie gegen die steigenden Infektionszahlen dies und das und jenes tun, um Weihnachten zu retten.

Diese Rhetorik ist schwer erträglich.

Denn es geht nicht darum, Weihnachten zu retten. Es geht darum, Menschenleben zu retten und auch die Wirtschaft nicht komplett einbrechen zu lassen.

Selbst, wenn es einen teilweisen oder ganzen Lockdown geben sollte in Deutschland, ginge es nicht darum, Weihnachten zu retten, sondern um die anderen erwähnten Dinge.

Und selbst, wenn es einen Lockdown gäbe, wäre nicht garantiert, dass man mit seinen Liebsten gemütlich und ohne Sorge Weihnachten feiern könnte, denn irgend jemand aus der Verwandtschaft könnte trotzdem infektiös und infiziert sein und Andere infizieren, sofern man sich zu Weihnachten überhaupt mit mehreren Menschen treffen dürfte.

Drun sollte man von dieser Rhetorik Abstand nehmen, zumal man es ja meistens doch mit mündigen und bereits erwachsenen Bürgern zu tun hat, die man nicht wie Kleinkinder an der Hand zu nehmen braucht.

Denn wie wollte man auch weitermachen? Fasching retten, Ostern retten, Pfingsten retten, Sommerferien retten?

Es geht nicht um Weihnachten. Es geht um Menschenleben und es geht um ein funktionierendes Staatswesen, welches auf Dauer aber nur dann funktioniert, wenn die Wirtschaft nicht komplett in eine Rezession fällt oder gar kollabiert.

Wenn Weihnachten dann trotzdem schön wird, freuen wir uns alle natürlich, denn keiner möchte Horrormeldungen aus den Krankenhäusern oder aus dem Verwandtenkreis zu Weihnachten hören.

Aber es geht nicht um Weihnachten, es geht um Menschen, es geht um die Gesellschaft, es geht um den Staat, es geht um Deutschland. Es geht um die Zukunft von uns allen.

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