Pegida – das ist Fremdenfeindlichkeit unter dem Gewand des angeblichen “Abendlandes”. Aber wer von den Pegida-Mitläufern weiß überhaupt, was das sein soll: das Abendland ? Sie meinen wohl: eine Stätte, in der alles, was fremd erscheint, beseitigt werden muss. Hatten wir schon mal vor 80 Jahren. Und es steht zu befürchten, dass Pegida sehr viel fremd ist: nach den Moslems dann mal wieder die Juden, dann die Freikirchen, dann die Homosexuellen, dann die Ausgegrenzten und Armen, die Sozialhilfeempfänger, dann letztlich die Demokratie, die Grundrechte, die Gleichberechtigung, die Religionsfreiheit. Am Schluss der Bewegung werden dann Lippenbekenntnisse wie diese stehen: “Wir hatten doch keine Ahnung…, wir haben doch nicht gewusst, was die wirklich machen…”. Es wird dann zu spät sein.
Ach, ganz nebenbei noch, wo Pegida doch das “jüdisch-christliche Abendland” für ihre Zwecke entdeckt hat, das es gegen alle Andersdenkenden zu verteidigen gelte: der Weihnachtsmann ist nichts Christliches, sondern eine Erfindung der Coca-Cola-Company. Vielleicht sollte Pegida besser das “Coca-Cola-Abendland” verteidigen ? Oder an den Nordpol auswandern ? Ach nein, die hitzigen Reden würden die Eisschollen zum Schmelzen bringen, steigende Meeresspiegel und so weiter…Sie wissen schon. Vielleicht wäre die Sahara ein besserer Ort – dort stört es niemanden, wenn rechtsgerichtete Wanderprediger im Pulk über einsame Sanddünen laufen, deutsche “Tugenden” lautstark skandierend. Aber – Oh Graus ! – es gibt ja so viele Ausländer in der Sahara, keine Deutschen nirgendwo! So ein Pech.
Nun ja, wenn Pegida denn das christliche Abendland retten wollte (vor wem eigentlich? vor Pegida selbst?), was sie zu behaupten sich immer wieder anschickt, sollte sie vielleicht mal mit christlichen Werten aufwarten ? Zum Beispiel Gastfreundschaft, Nächstenliebe, Toleranz ? Auch Fremden gegenüber. Aber das wäre wohl zu viel verlangt, denn echte christliche Werte würden keine Pegida hervorbringen. Das “jüdisch-christliche-Abendland”-Geschwafel ist Tarnung für Fremdenfeindlichkeit und Ressentiments. Mit jüdisch-christlich hat das nichts zu tun. Frohe Weihnachten !
Ach, p.s.: Vielleicht sollte man nicht unerwähnt lassen, dass die offensichtlichen geistigen “Wegbereiter” dieser Bewegung, der rechtsgerichtete Blog “Policitally incorrect” (und wohl auch andere), einst zu einer Pilgerfahrt nach Norwegen aufrief und diese auch durchführte, um dort für die angeblich “gute” Tat des Attentäters Anders Breivik zu demonstrieren, welcher ja eine Vielzahl unschuldiger Kinder tötete, um auf die angebliche Islamisierung hinzweisen. Tot den Andersdenkenden – das war die Grundaussage seiner Untat.
Sie sollten singen, wollten aber lieber schimpfen. Die letzte Pegida-Kundgebung in diesem Jahr machte es sich in Ressentiments gemütlich, befeuert von der “Bild”-Zeitung…VON LENZ JACOBSEN, DRESDEN
viaPegida: Selbst ihr Weihnachtsmann ist wütend | ZEIT ONLINE.
Hat dies auf maybethetruth rebloggt und kommentierte:
nur so viel über Pegida….