Todesurteil für einen Konvertiten? Der Koran bestraft niemanden, der vom muslimischen Glauben abfällt. – Der Koran ist ein kompliziertes Buch, es nützt gar nichts, dies zu leugnen. Man wird an vielen Stellen Gebete entdecken, die wunderbar zeitlos sind, und Verse, so innig, dicht und schön wie Sternenfunkeln. Dann treten unvermutet Dschinnen und zauberische »Knotenanbläserinnen« auf, wie sie den altarabischen Kosmos bevölkern. Gott selbst zeigt sich mal milde und ruft zu Milde auf, dann wieder kündet er gut alttestamentarisch vom Verderben; doch selbst von den größten Katastrophen wird in Suren mit Titeln wie oder, noch kleinteiliger, erzählt. Von fraglichem Wert also die gut gemeinte Empfehlung, es solle am besten doch jeder mal zwecks Völkerverständigung in den Koran hineinlesen: Nichts ist besser geeignet, die Völker auseinander zu treiben als ein Blick in ihre jeweiligen Heiligen oder sonstwie überlebensgroßen, jahrhundertealten und eben schwer erschließbaren Bücher. > mehr. foto:marviikad,flickr.com
@kai
Passt nicht so gut der Vergleich. Besser der: Freund A kennt Deine Frau und Freund B auch. Sie erzählen Dir beide etwas von ihr. Jeder der beiden wird andere Wahrnehmungen machen und Dir erzählen.
Also eine recht wesentliche Gemeinsamkeit gibt es schon: Allah wird als der Allerbarmer, als der Barmherzige Gott beschrieben. Das ist recht ähnlich zu dem christlichen Gottesbild.
Behauptet wird viel. Es gibt auch Leute, die behaupten, die Bibel sein wörtlich von Gott diktiert. Das passt nicht zum christlichen Verständnis unserer Tage.
Beim Koran gehen die Moslems davon aus, dass er wörtlich Gottes Wort sei. Eine Vorstellung, die uns als Christen heutzutage auch fremd ist. Bei uns Christen sagen wir eher: Gotteswort, ausgedrückt durch Menschenwort. Drum gibt es in der Genesis beispielsweise auch zwei verschiedene Schöpfungsgeschichten: zwei unterschiedliche Sichtweisen von Menschen, die die Schöpfung beschreiben (ohne dabeigewesen zu sein natürlich). Die Aussage der Schöpfungsgeschichte ist daher auch nicht naturwissenschaftlich zu verstehen. Sondern als Sinnaussage: hinter allem steht Gott – und er hat eine Gute Welt, ein gutes Universum geschaffen.
Ja, gut möglich. Allerdings wurde Jesus auch hingerichtet, weil er von den jüdischen Priestern und womöglich auch von den Römern als Bedrohung gesehen wurde. Für die jüdischen Priester, weil er ihnen den Rang streitig machte. Er wandte sich an die Ausgestoßenen und Kranken – die nicht in den Tempel durften. Damit hatte er eine gewaltige Menge von Menschen hinter sich. Und konnte damit zudem auch als politischer Unruhestifter zb von den Römern wahrgenommen werden.
Hmmm. Im At ist davon die Rede, dass Schwule gesteinigt werden sollen. Das wäre dann der Gott der Bibel. Ich denke aber: es ist in diesem Fall wohl Menschenwort, das mit Gott verknüpft wurde. Denn der Gott des Neuen Testaments zeigt sich ja wieder anders.
Ich habe auch nix gegen Moslems. Aber bin lieber Christ. Finde aber den Dialog wichtig, um sich gegenseitig besser zu verstehen und Gemeinsamkeiten zu betonen.
Ich würde hier von GottesBILD reden, das die Menschen haben. Es ist ein unterschiedliches Bild, das sich Moslems und Christen von Gott machen. Dahinter steckt aber meines Erachtens derselbe Gott (hab ja schon erklärt, wie ich zu dieser Annahme komme).
Also mit dem Begriff “Konstrukt” wäre ich vorsichtig. Wir Menschen bilden uns dauernd Konstrukte. Auch das, was Menschen in der Bibel über Gott aussagen, sind Aussagen über etwas, worüber man in menschlicher Sprache schwer eine Aussage treffen kann. Es ist die christliche Konstruktion davon, wie Gottes Wesen wohl ist. Eine Konstruktion von Generationen von Menschen, Theologen und Priestern.
Konstrukt soll hier nicht heißen, dass es falsch wäre. Aber es ist eben eine menschliche Sicht über etwas, worüber man als Mensch nicht wirklich reden kann, weil man es gar nicht kapieren kann.
Karl Barth sagte dialektisch:
– als Menschen können wir nicht von Gott sprechen.
– als Menschen sollen wir dennoch von Gott sprechen.
Das würde ich als theologische Abgrenzung sehen. Die Verfasser dieser Textstelle beziehen sich vielleicht auf (ich weiß grad nicht, was Du jetzt zitierst) auf Jesus oder Paulus (oder wen Du meinst). Vielleicht haben die das wirklich so gesagt.
Vielleicht ist es aber auch einfach die Abgrenzung, die da lauten soll: wir haben hier nun unsere Dogmatik aufgestellt und wollen vermeiden, dass sie durch eine andere Lehrmeinung wieder umgekippt wird. Deshalb erklären wir nun hiermit die Prophetie als beendet.
So, schönen Abend erstmal !
Eigentlich ist ja jetzt alles gesagt. Wir habne unterschiedliche Standpunkte – und ich kann damit leben.
Ich will das jetzt aber auch nicht als Abbruch dabei belassen und wenigstens noch auf ein paar Bemerkungen antworte.
1.
Aber meine Frau würde Freund A nicht sagen sie isst gerne Rosenkohl und Freund B sie ekelt sich vor Rosenkohl.
2.
Ich finde Dialog auch wichitg, und ich praktiziere ihn reglmäßig. Und ich stehe voll auf “gegenseitig besser verstehen” ! Nur mit den Gemeinsamkeiten das stehe ich nicht so drauf. Ich mag dann leiber die pluralistische Gesellschaft, in der man die ANDERSARTIGKEIT des ANDEREN wahrnimmt, respektiert – anstelle von übersehen und ignorieren. Gleichmacherei ist KEINE Toleranz. Toleranz heißt etwas anderes zuzulassen.
3.
Naja. Dein einzieges Argument ist doch die Tatsache das alle an EINEN ( und nicht an mehrere ) Gott glauben. Ich finde das weiterhin als Argument etwas dürftig – aber bitte. 😉
4.
Dogmatik ist etwas für Kirchen und Gelehrte muss aber nicht zwangsläufig etwas mit Gott zu tun haben – die WAhrscheinlichkeit ist sogar verschwindent gering !
Das es sich natürlich um eine Abgrenzung handelt ist schon klar. Und diese Abgrenzung war und ist immernoch notwendig. Es hat und es gibt viele Versuche die Kraft des Evangeliums zu instrumentalisieren oder sich selber zu nutzen zu machen – und wo das nicht gelang zu verfälschen.
Das Prophetie allerdings beendet ist ist aber keine Aussage des NT ! Auch heute noch gibt es Propheten, Menschen mit prophetischer Begabung, auch heute noch redet Gott zu Menschen.
Die Frage ist dann ahkt aber, was diese Menschen sagen, das sie es von Gott gesagt bekommen haben. Ein sicheres Zeichen dafür, das das Behauptete NICHT wirklich von Gott gesagt wurde ist das Verhalten oder das Ziel des “Propheten”. Ist das was er sagt zu seinem ( oder eines Menschen nutzen ) oder ist es zu Gottes “nutzen”, wer wird geehrt, wer steht im Mittelpunkt.
Falsche Propheten sind auf den eigenen Vorteil aus.
Deshalb auch meine Vermutung bezüglich des Sinneswandels von Mohammed. Im zweiten Teil seiner Offenbarungen geht es oft ganz klar um einen persönlichen Vorteil für den vermeintlichen Propheten. Allah ändert extra für ihn allegemeine Regeln, Allah ändert ausschließlich für ihn sonst gültige Regeln, von Kriegbeute bekommt allein der Prophet 50 %, er fängt an sich und Allah gleich zu setzen – Kritik am Propheten ist gleich Kritik an Allah.
Es darf ja jeder der das will, daran glauben – aber bei mir schrillen da einige Alarmglocken. Und wie gesagt, Mohammed wäre nicht der erste und nicht der letzte dem soetwas passiert ist. Guck Dir nur mal die Parallelen zu den Mormonen an – vor allen in Bezug auf die “Entstehung” deren heiliger Schrift. Erinnert sehr stark an die Offenbarungen wie Mohammed es beschreibt.
Übrigens noch ein interessantes Stichwort : Die Art der Offenbarungen !!! Mohammed begegnet ein Engel der ihn merhfach würgt, und ihn immer wieder befielt zu lesen. Nachdem er fast erwürgt worden ist, kann er dann doch die Botschaft / Offenbarung lesen …
Die Engel / Boten Gottes der Bibel sprechen meist am Anfang die Worte “Fürchte Dich NICHT” !
Sollte ich einmal eine Engelbegegnung haben, dann hoffe ich doch, das es ein Engel Gottes ist, und kein Engel Allahs 😉
Auch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende !
Pax
Kai
@kai
zu 1: Beispiel bitte ?
zu 2: Toleranz heißt für mich, den anderen so zu akzeptieren, wie er ist, solange er meine Grenzen nicht überschreitet.
zu 3: dann würde mich mal Dein Argument dazu interessieren. Du hüllst Dich in dieser Hinsicht in Schweigen.
zu 4:
Hast Du dazu eine Textstelle, woher nimmst Du das ?
Soso. Als Jakob mit Gott ringt, geht es nicht minder angespannt einher:
Hallo !
zu 1 : Das hatte ich schon geschrieben. Im AT und im NT wird gelehrt, das der Mensch aufgrund von Sünde geistlich tot und von Gott getrennt ist. Der Koran behauptet, dass das nicht stimmt ! Der Islam wiederspricht der Trennung von Gott und lehrt statt dessen die absolute Unterwerfung.
zu 2 : So etwas ähnliches hatte ich ja auch geschrieben. Ich hatte nur noch hinzugefügt, das ich Gleichmacherei nicht mag, allein schon aus dem Grund, weil es dann keine Andersartigkeit mehr gibt, die ich dann tollerieren könnte ! Und für mich hat das Ganze auch etwas mit Respekt zu tun – den anderen in seiner Andersartigkeit wahr – und ernst nehmen.
zu 3 : Hä ? In Schweigen. ICh habe jetzt schon einige Fakten angeführt die für mich belegen, warum es NICHT der selbe Gott sein kann. Ist alles weiter oben nach zu lesen !
zu 4 : Jakob ringt mit Gott – und wird anschließend von ihm gesegnet. Mohammed wird von einem Engel fast zu Tode gewürgt – mehrfach. Oberflächlich mag sich das ja ähnlich anhören, wer aber schon mal mit jemanden gerungen hat, und wer schon mal gewürgt wurde, der wird mir sicherlich zu stimmen das es da einen gewaltigen Unterschied gibt.
Pax
Kai
@kai
Ob das richtig ist, das “Unterwerfung” zu nennen, wage ich etwas zu bezweifeln. “Hingabe” wäre wohl der bessere Ausdruck. “Hingabe” verlangt der christliche Glaube auch. Zum Beispiel, wo Jesus sagt: lasst die Toten ihre Toten begraben und folgt mir nach – ein völliger Tabubruch in der damaligen Zeit.
Zu der Frage, ob das derselbe Gott ist: da kommen wir so irgendwie nicht weiter. Ich denke, es ist besser, von “Gottesbild” zu sprechen. Gemeint ist sicherlich derselbe Gott, aber er zeigt sich etwas anders. Aber wir können diese Frage ja auch offen lassen.
Zum Engel: ich denke, das ist einfach eine Berufungserzählung, die zeigen soll, dass Mohamed den Willen Gottes tut. Aber gut, wenn man es wörtlich versteht, wie Moslems es ja wohl tun, kann man sich schon fragen, warum ein Engel ihn würgt.
Allerdings kann man sich beim Kampf Jakobs am Jabbok auch fragen, warum dieser Kampf die ganze Nacht lang stattfinden muss. Jakob geht zwar gesegnet daraus hervor, aber verletzt an der Hüfte.