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Jesus, Pazifist

Jesus wählte für sich selbst den radikal pazifistischen Weg. Dieser Weg brachte ihn ans Kreuz, er brachte ihm den Foltertod durch die römischen Imperialisten.

Jesus sagte, folget mir nach. Dies ist einerseits sicher theologisch gemeint, andererseits aber auch ethisch: lebt auch pazifistisch.

Jesus sagte aber nicht: macht Menschen gegen ihren Willen zu Pazifisten.

Das hat nicht jeder verstanden. Das hat beispielsweise jemand nicht verstanden, der für sich selbst den Pazifismus vielleicht lebt – oder glaubt, ihn tatsächlich selbst in Extremsituationen leben zu können – , der einem angegriffenen Volk aber gegen dessen Willen seine eigene Überzeugung aufdrückt, sich nicht verteidigen zu dürfen und der diesem Volk auch keine Waffen zu dessen Verteidigung liefern will.

Wie man Jesus doch falsch verstehen und für seine eigenen Zwecke instrumentalisieren kann.

Der zentrale Gedanke in der Genesis der Bibel ist doch, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, was bedeutet, dass der Mensch selbst eine gewisse Wahlmöglichkeit und Entscheidungsfreiheit hat. Wer aber jemand anderen, noch dazu jemanden, der angegriffen wird und sich in existenzieller Notlage befindet, zwangsweise zu einem Pazifisten machen möchte, ignoriert diese theologische Prämisse und macht den Angegriffenen dadurch übrigens auch nicht zu einem Pazifisten, sondern zu einem Opfer. Solch ein Vorgehen unter pietistischem Deckmäntelchen nennt man infam.

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