In der Dunkelheit einer sternlosen Nacht, kaum erhellt durch das flackernde Licht einer einsamen Kerze hinter gotischen Fenstern, ruhte Herr Schmidt in seinem behaglichen Sarg im Herzen seines stillen Schlosses, tief in den Wäldern des Taunus’. Seine Hände lagen überkreuzt auf seiner Brust, seine spitzen Eckzähne glitzerten im schwachen Schein der Kerze. Er war, wie so viele andere seiner Art, in den regenerierenden Schlaf der Untoten gefallen.
Doch der Morgen, der folgte, brachte keine Erholung. Nach mehreren Wochen, manchmal sogar Monaten der Bewegungslosigkeit, wurde Herr Schmidt mit dem Gefühl steifer Gelenke und schwacher Muskeln wach. Die langen Ruhephasen führten zu Muskelatrophie und Arthritis, besonders in seiner Halswirbelsäule, denn es war nicht leicht, den Kopf über so lange Zeit in einer Position zu halten.
Zusätzlich war Herr Schmidt hunderte Jahre alt und aus einer Zeit, in der es weder Krankenversicherung noch moderne Medizin gab. Eine Tatsache, die ihm nun zusätzliche Probleme bereitete. Er hatte nie über die Notwendigkeit einer Krankenversicherung nachgedacht und nun stand er vor dem Problem, dass er keine Reha-Maßnahmen in Anspruch nehmen konnte.
Auch die Politik zeigte wenig Verständnis für seine Situation. Trotz der bekannten Probleme gab es keine Initiativen, um eine Art Krankenversicherung für Untote einzuführen. So waren die Vampire aus dem Sozialsystem ausgegrenzt und es schien, als ob sie dazu verdammt waren, mit ihren gesundheitlichen Problemen allein zu bleiben.
Doch Herr Schmidt war nicht der Typ, der einfach aufgab. Er begann, sich intensiv mit dem Gesundheitssystem zu beschäftigen und versuchte sogar, sich bei verschiedenen Krankenkassen anzumelden, jedoch ohne Erfolg. Er versuchte sogar, bei Kundendienstzentren anzurufen, doch die entsetzten Reaktionen am anderen Ende der Leitung, wenn er sich als Herr Schmidt, der Vampir, vorstellte, waren entmutigend.
Am Ende sah man Herr Schmidt, den Fürsten der Finsternis, vor dem Parlamentsgebäude mit einem handgemachten Plakat: “Gerechtigkeit für die Untoten! Krankenversicherung für alle!”
Die Geschichte endet hier noch nicht und die Zukunft ist ungewiss. Wird Herr Schmidt jemals die medizinische Hilfe bekommen, die er so dringend braucht? Wird die Politik endlich einsehen, dass auch Vampire Rechte haben? Das bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Selbst in den dunkelsten Ecken der übernatürlichen Welt sind die Probleme manchmal allzu menschlich.
Tja, Vampire sind auch nur Menschen. 😃
Ja…