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Ein neuer Ansatz in der Architektur

Bisher galt und gilt vielerorts in der Architektur immer noch der Ansatz: form follows function.

Die Grundrisse müssen funktionieren, daraus ergibt sich dann fast automatisch die Fassade.

Bei großen Bürogebäuden aus Stahl und Glas oder bei großen Hotels kann das funktionieren, wenn sie als Kuben im städtischen Raum in gewaltiger Größe herumstehen.

Bei vielen Wohngebäuden und auch einigen Geschäftsgebäuden funktioniert dieses Konzept aber nicht so gut. Denn wenn sich die Fassade einfach aus den Grundrissen ergibt, heißt das, dass man ein und denselben Grundriss zehnmal oder zwanzigmal übereinander kopiert. Originell und künstlerisch geht anders.

Deswegen hier mein Denkanstoß an alle Architekt*innen und Planer*innen:

function follows form.

Dieser Ansatz ist viel komplizierter als der erste, er ist außerdem auch viel künstlerischer und kreativer. Man gestaltet zuerst die äußere Form im städtischen Raum, danach füllt man sie mit Inhalten. Man gestaltet also räumliche Juwele und Kunstwerke, deren Gestaltung nicht mehr rein logisch begründbar ist, sondern im Bereich des künstlerischen Gestaltens liegt. Und darin liegt der besondere Reiz.

Denn viel zu lange wurden Geschosse einfach übereinander kopiert und behauptet, dies sei irgendwie ansprechende Architektur. Das Gegenteil ist oft der Fall.

Es ist Zeit, dass der Architekt und die Architektin wieder das werden, was sie immer schon waren, sein sollten und sein wollten: Künstlerische Gestalter. Künstlerische Gestalter mit einem Blick für die Gesamtheit, die Technik, die Funktion, aber zu förderst künstlerische Gestalter.

Denn der städtische Raum prägt die Menschen, die sich jahrzehntelang immer wieder dieselben Gebäude ansehen müssen, ob sie nun wollen oder nicht. Architektur prägt die Menschen. Deswegen ist es wichtig, Architektur in neuer Weise kreativ und künstlerisch zu denken, weil man dadurch kreative und künstlerische Menschen, Beziehungen und Gesellschaften fördert, also die Entstehung einer gesellschaftlichen Kreativität und Ästhetik.

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