Der Westen verhängt starke Sanktionen gegen Putins Russland, welches die Ukraine seit gut zwei Wochen mit einem von russischer Seite aus immer brutaler werdenden völkerrechtswidrigen Angriffskrieg überzieht. Auch die EU selbst fühlt sich mittlerweile von Putin militärisch bedroht, vermutlich zu Recht.
Noch ist es zu früh, um über so etwas wie Frieden überhaupt nachzudenken. Aber man kann davon ausgehen, dass Russland, wenn es sich nicht grundlegend reformiert, also sicherstellt, dass politisch etwas derartiges wie “ein Putin” nie wieder passieren kann, über Jahrzehnte international geächtet werden bleiben dürfte und auch müsste. Denn wenn die politischen Strukturen in Russland so bleiben, dass der eine “Putin” gegen einen anderen “Putin” ausgetauscht werden könnte, besteht keine Rechtssicherheit und keine Aussicht auf Einhaltung des Völkerrechts.
Und wo keine Rechtssicherheit herrscht, dort kann auch keine Wirtschaft gedeihen. Zumindest keine westliche.
Erst eine grundlegende politische Neuorientierung in den Zuständigkeiten von Exekutive, Legislative und Judikative könnten möglicherweise den Weg dafür weisen, dass Russland irgendwann einmal zurückkehrt in die internationale Gemeinschaft. Zuerst muss es natürlich einmal den Krieg in der Ukraine stoppen, Reparationszahlungen leisten, und dann bildungstechnisch das Thema aufarbeiten.
Sehr unwahrscheinlich, dass derlei in den nächsten Jahrzehnten passieren wird. Drum muss man Russland als Wirtschaftsfaktor, der für den Westen irgendwie von Relevanz ist, wohl für mehrere Jahrzehnte abschreiben, wenn man realistisch sein möchte. So, wie Putin Russland mittlerweile im Grunde zu einer Diktatur umgebaut hat, dürften dieses Land und seine Menschen wohl ohnehin für Jahrzehnte hinter einem eisernen Vorhang verschwinden. Traurig, aber es ist so. Traurig für die Menschen in Russland, dramatisch und schrecklich in diesen Tagen für die Menschen in der Ukraine.