Plötzlich, seit Donnerstag vor einer Woche, merkt der Westen, dass Demokratie, dass Rechtsstaatlichkeit, dast Völkerrecht, dass Menschenrechten keine Werte sind, die von sich aus existieren, sondern Werte, die nur existieren, weil Menschen sie vertreten und sich dafür einsetzen.
Dies wird uns umso bewusster dadurch, dass Putin diese Werte in keiner Weise zu teilen scheint. Er greift völkerrechtswidrig ein freies und demokratisches Land an, stellt damit das Völkerrecht und auch die Rechtsstaatlichkeit völlig in Frage, stellt damit auch die Gültigkeit allgemeiner Menschenrechten in Frage und fordert somit den gesamten Westen, aber auch große Teile der Welt heraus, sich für oder gegen diese Werte zu positionieren.
Glücklicherweise scheint in großen Teilen der Welt und ganz besonders im sogenannten Westen durch diesen massiven Angriff auf diese Werte, durch diesen massiven Angriff auf ein Land, das für diese Werte steht, fast allen Menschen nun deutlich geworden zu sein, dass wir uns für diese Werte einsetzen müssen und dass diese Werte bedroht sind.
Das ist der gedankliche Kern hinter dem von russischer Seite aus in äußerst brutaler Weise militärisch geführten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins auf die Ukraine. Es ist einerseits ein Angriff auf Menschenleben, Zivilisten, Wohngebäude in der Ukraine, es ist andererseits aber auch ein Angriff auf all die westlichen Werte, auf denen unsere Kultur aufbaut und die unsere Kultur ausmachen.
Wenn wir wollen, dass diese Werte weiterhin gelten, dürfen wir nicht zurückweichen, bis wir irgendwann mit dem Rücken an der Wand stehen, sondern müssen hier und jetzt diese Werte energisch vertreten.