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Was ist denn eigentlich neu am Fall Nawalny?

In Deutschland ist auf einmal die Empörung groß, dass von russischer Seite aus offensichtlich Menschen vergiftet werden. Das war bisher auch schon so. Was ist denn neu?

In Syrien wurde Giftgas eingesetzt, der syrische Diktator Assad wird von Russland unterstützt. Vor nicht allzu langer Zeit wurde ein ehemaliger russischer Agent, Skripal, in Großbritannien durch das Gift Novichok vergiftet. Die Spur führte nach Russland. Letztes Jahr wurde mitten in Berlin ein ehemaliger russischer Agent erschossen. Zwar kein Gift, aber der Tod kam wohl auch aus Russland. So what?

Das ist natürlich alles nicht schön, das kann man völlig zu Recht kritisieren, aber woher kommt auf einmal die ganze Aufregung? Denn auf einmal hört man, chemische Kampfstoffe und Chemiewaffen, dass gehe ja gar nicht!

Neu an der ganzen Sache ist, dass sich todbringende Aktionen nicht gegen irgendein fernes Volk, Syrien, richten, nicht gegen irgendwelche russischen Ex-Agenten, sondern gegen Politiker. Und zwar gegen einen Politiker in Russland, allerdings gegen den wohl bekanntesten Oppositionspolitiker dort. Navalny.

Und dass solche Aktionen nun eben erstmals auch gegen Politiker eingesetzt wurden, beunruhigt hierzulande unsere Politiker. Vermutlich nicht ganz zu Unrecht.

Und sagen wir mal so, sobald Politiker in einer Demokratie Sorge haben müssten, bei der vermeintlich falschen Meinung oder Äußerung auch einen Giftgruß zu erhalten, wäre das natürlich das Ende der Demokratie. Das dürfte also einer der Hauptgründe dafür sein, dass der Aufschrei derzeit so laut ist.

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