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Wann Menschen gläubig werden

Die einen Menschen werden aufgrund ihrer Sozialisation gläubig.

In der Familie beispielsweise oder vielleicht im kirchlichen Umfeld oder etwas ähnlichem bekamen sie etwas vom christlichen Glauben mit. Oder von einem anderen Glauben natürlich auch.

Manche Leute entfernen sich mit der Zeit wieder vom Glauben und entdecken ihn dann neu, wenn sie in eine Lebenskrise kommen.

Im Leid ist Gott ja ganz nahe, was sich theologisch gesehen schon darin zeigt, dass Jesus am Kreuz selbst ganz menschlich glaubt, Gott habe ihn verlassen. Er ruft aus: mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Dabei ist Gott ganz nah. Das zeigt sich darin, dass Gott Jesus nicht im Tod lässt.

Der Witz und Clue bei der Trinitätslehre ist hier, dass es eine göttliche Hypostase, eine göttliche Wesenheit selbst ist, die am Kreuz den Kreuzestod stirbt und ganz menschlich wahrnimmt, wie schrecklich das ist. Die Schmerzen, die Gottverlassenheit. Gott selbst ist sich also nicht zu schade, dieses Martyrium zu durchlaufen und weiß also ganz genau, durch welches Leid wir Menschen manchmal gehen müssen.

Und dennoch belässt Gott es nicht dabei. Wir fallen nicht tiefer, als in Gottes Hände. Und auch Jesus, also Gott selbst, der am Kreuz fast schon mit ganz menschlicher Wahrnehmung glaubte, Gott habe ihn verlassen, kann auch nicht tiefer fallen als in Gottes Hände.

Die einen Menschen finden also zum Glauben über ihre Sozialisation, die anderen entdecken ihn (oder entdecken ihn wieder) in speziellen Lebenssituationen, manchmal im Leid.

Manche Menschen entdecken ihn aber auch in der Freude und in der Schönheit der Natur beispielsweise, oder dadurch, dass andere Menschen für sie überzeugend sind in ihrem Glauben.

Es gibt also verschiedene Möglichkeiten zum Glauben zu finden.

Wie wir zum Glauben finden, das suchen wir uns oft nicht aktiv aus, sondern es geschieht wohl einfach so.

Oder christlich gesehen: es geschieht vielleicht dann, wenn der Geist Gottes in unser Leben hinein weht. Wenn wir also merken, da ist doch noch mehr, als das, was wir immer dachten. Da gibt es doch noch eine Wirklichkeit hinter unserer Wirklichkeit. Wenn wir plötzlich wahrnehmen: diesen Gott, den gibt es ja.

2 Kommentare

  1. Klaus

    Ich denke: Wir finden immer dann zu Gott, wenn Gottes Geist uns findet; wenn er in unser Leben hineinweht und uns verwandelt – und wenn wir diese Verwandlung geschehen lassen.

    Wir sind passiv dabei. Das Geschehen-lassen ist sozusagen eine passive Aktivität – wie der Verhungernde, der das Geschenk des rettenden Brotes annimmt: ein spontaner, selbstverständlicher Akt, was sollte er auch sonst tun?

    Unfassbar, dass ein Verhungernder die Aktivität entwickelt, das rettende Brot nicht anzunehmen.

  2. Gamma Hans

    Guten Abend

    Diese Auffassung zum Thema Glauben habe ich schon öfters gehört, indessen, so denke ich, dass Glaube ( in der geschichtlichen Erzählung, in ihrem, dem Zeugnis geben ) ein nicht wissen, des Göttlichen sein kann.

    Die eigene Erfahrung mit Gott, bleibt anderen, sie soll ein Geheimnis bleiben.

    Der Geist, ( Gott ist in uns allen ) was als der “Erfahrbare”, kein Credo für jemand anderem sein soll.

    Herzliche Grüsse
    Hans Gamma

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