Gehen sie nach dem folgenden Schema vor, indem sie Ich-Botschaften formulieren und somit einen Streit in eine Richtung lenken, in der der andere Mensch, mit dem sie gerade Streit haben, ihre Argumente auch annehmen kann.
1. Formulieren Sie die Beobachtung, die Sie gemacht haben: wir waren um 15 Uhr verabredet, aber du bist erst um 15:30 Uhr gekommen.
2. Formulieren Sie das Gefühl, das Sie dabei haben: ich fühle mich verletzt und wenig wert dadurch, das macht mich traurig.
3. Formulieren Sie das Bedürfnis, das Sie eigentlich haben: ich wünsche mir mehr Wertschätzung mir gegenüber.
4. Formulieren Sie eine Bitte, die sich aus den vorigen Punkten ergibt: bitte komm doch das nächste Mal pünktlich.
Wenn Sie nach diesem Schema vorgehen und versuchen, von Ihren eigenen Empfindungen und Bedürfnissen zu berichten, anstatt den anderen mit Vorwürfen zu konfrontieren, er habe dies und jenes getan, dann sollte ein Streit das nächste Mal besser laufen.
Denn Ihr Gegenüber wird sich nicht sonderlich angegriffen fühlen durch ihre Ich-Botschaften, kann aber andererseits verstehen, was sein Verhalten bei Ihnen ausgelöst hat. Das gibt ihm die Möglichkeit, sein Verhalten zu überdenken, weil er sich nicht persönlich angegriffen fühlt, sondern nun Ihre Gefühle und Wünsche kennengelernt hat.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten des verbalen Ausdrucks, der Kommunikation, des Austauschs.
Der Streit ist eine (bereits verkorkste) Möglichkeit
des Dialogs. Man kann also nicht “richtig” streiten.
Das Wichtigste ist hier die Lauterkeit.
Eine Äußerung ist dann lauter,
wenn sie in der Absicht: klar,
offen, ehrlich und achtend ist.
– – –
Die Kriterien:
1. Klarheit… im Ausdruck
2. Sparsamkeit… in der Wortmenge
3. Einfachheit… in der Formulierung
4. Sachlichkeit… in der Aussage
5. Ehrlichkeit… in der Absicht
6. Achtung… im Persönlichen; Anerkennung des Anderen
7. Offenheit… im Zuhören; im Verstehen-wollen
8. Bereitschaft… zu Einsicht und Erkenntnis
9. Akzeptanz… der besseren Idee, des stichhaltigen Arguments
Ergänzend (auch) für die schriftliche Kommunikation:
10. Zitate… als solche kennzeichnen + Nennung des Autors
11. Zitieren… knapp, aber präzise – damit jeder Leser weiß,
auf welchen Satz(teil) genau sich der Antwortende bezieht.
Weiterführendes zu Kommunikation / Diskussion:
https://nirmalo.wordpress.com/category/kommunikation/
Eine gewisse Wohlgesonnenheit dem Anderen gegenüber ist sicherlich auch eine gute Voraussetzung, damit ein Streit konstruktiv verlaufen kann. Streit bedeutet ja zunächst einmal nur, dass es verschiedene Meinungen gibt, über die man sich irgendwie austauschen können muss.
@ “damit ein Streit konstruktiv verlaufen kann”
Streit ist per se destruktiv.
Ein Gespräch kann “konstruktiv verlaufen”.
Streit ist das Sich-Verheddern zweier Egos. Reifestufe (2)
Konstruktive Gespräche… benötigen eine höheren Level an Geistiger Reife (4).
Streit, also die Meinungsverschiedenheit, ist vermutlich aber eine Grundkonstante innerhalb der menschlichen Erfahrung.