In Berlin haben heute mehr als 10.000 Menschen gegen den Einzug der rechtsradikalen AFD in den Bundestag demonstriert. Originell dabei ist, dass die AFD den Demonstranten im Vorfeld Stimmungsmache gegen sie vorgeworfen hat und die Demonstration gegen die AFD sogar als Anschlag auf die Demokratie wertete. Originell deshalb, weil gerade die AFD ja für ihr Ressentiment und ihre Stimmungsmache gegenüber Schwächeren Gruppen, vorneweg gegenüber Ausländern und Flüchtlingen bekannt ist. Und da gerade sie ja für sich proklamiert, gegen die da oben kämpfen zu wollen. Jetzt sitzt sie aber selber mit über 12 % im Bundestag und plötzlich sind es die da unten, die gegen die da oben, nämlich gegen die AFD, demonstrieren. Damit hatten die Politiker der AFD nicht gerechnet. Und auch nicht damit, dass Demonstranten dann rechtsstaatliche Rechte für sich wahrnehmen, nämlich beispielsweise das Recht auf Demonstrationsfreiheit, welche ist die AFD für sich ja auch immer wieder ein forderte.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-10/berlin-bundestag-demonstration-afd-rassismus-parlament