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Hilft beten?

Manche glauben, Gebet sei doch nur eine psychologische Sache, ein sich selbst Beruhigen durch eine Art Mantra, das man sich immer wieder vorsagt. Möglicherweise ist ein Teil davon wahr, aber es ist sicher nicht die ganze Wahrheit.

Jesus lehrt die Menschen, das Vaterunser zu beten und er würde es nicht machen, wenn beten nicht helfen würde. Am Kreuz, in völliger Gottverlassenheit, so scheint es ihm zumindest, betet er zu Gott, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Dieses Gebet wird ebenfalls erhört. Gott hat ihn keineswegs verlassen, sondern er erweckt ihn auf zu neuem Leben, so dass Jesus danach in einer anderen Weise wieder lebt, unbegrenzt lebt. Jeder Christ, so die Hoffnung und die Zusage, wird dadurch, dass er sich an Jesus Christus wendet, in dem Gott sich höchstpersönlich gezeigt hat und von sich etwas den Menschen auf verständliche Art mitgeteilt hat, in diese Bewegung mit hinein genommen und darf ebenfalls darauf hoffen, in Ewigkeit bei Gott sein zu dürfen.

Aber zurück zum Gebet. Ja, beten hilft. Nicht so, wie Janis Joplin betet in ihrem Song, in dem sie sich vom Lord einen Mercedes-Benz wünscht. Gott ist keine Maschine, in die man eine gewisse Anzahl an Gebeten hineinwirft und dann genau das erhält, was man haben möchte. Man darf aber darauf trauen und hoffen, dass Gott weiß, was man braucht. Und zwar nicht nur in psychologischer Hinsicht, sondern man kann auch davon ausgehen, dass Gott auf andere Weise im Leben eingreifen kann. In Bezug auf die Heilungsgeschichten im Neuen Testament gibt es Menschen, die diese nur als komprimierte Erzählung von Rettung insgesamt begreifen wollen, als eine Abstraktion. Dies wäre mir persönlich aber zu wenig. Ja, ich glaube, dass der Gott, der aus dem Nichts alles in Existenz kommen ließ, der den Urknall verursachte, der hinter allem steht, dass dieser Gott es auch durchaus fertigbringt, Menschen zu heilen. Warum er es manchmal tut und manchmal nicht, wissen wir nicht und es ist uns schleierhaft. Können wird er es durchaus. So darf man die Heilungswunder im Neuen Testament durchaus verstehen, meiner Meinung nach.

Gebet hilft. Es kann psychologisch helfen, es kann aber auch in der Art helfen, dass Gott tatsächlich eingreift, einem neue Gedanken gibt, eine neue Sichtweise, dass er einem einen Engel schickt, also einen Angelos, also einen Gesandten, einen anderen Menschen, der vielleicht noch nicht einmal wahrnimmt, dass er geschickt wurde. Und man muss davon ausgehen, dass Gott auch nicht nur in der gedanklichen Welt tätig werden kann, sondern ebenfalls darüber hinaus. Amen.

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3 Kommentare

  1. Gast auf Erden

    Als gelernter Atheist kann ich die Frage eindeutig mit JA beantworten. Beten hilft wirklich, allerdings nicht direkt so, wie der Betende sich das vielleicht vorstellt. Gebetserhörungen korrelieren recht genau mit dem Ergebnis das man erhält, wenn man statt zu beten würfelt, aber die Gebete haben den Vorteil, dass der Betende von seinen eigenen Gefühlen beruhigt wird. „Alles in Gottes Hand zu legen“ mag seine Vorteile haben sollte aber nicht in müssigen Fatalismus münden, da wir für unser Schicksal zumeist selbst verantwortlich sind.
    Fazit, beten hilft, aber nur der betenden Person selbst, weswegen es relativ sinnlos ist, für jemand anderen zu beten. Ich erfahre diese Zuwendung öfter, wenn ich es wage mich in den Kreisen gläubiger Menschen als Ungläubiger zu outen. Die Aussage „Wir werden für sie beten!“ beantworte ich oft mit der Bitte, nicht für mich zu beten, sondern für sich selbst zu denken, was wiederum bei meinem Gegenüber Verständnislosigkeit hervorruft. Und leider oft den Eindruck der Undankbarkeit hinterlässt,
    weil man meine Bitte einfach nicht verstehen kann.

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