Dass die Religionen allmählich verschwinden – die These von der Säkularisierung – wird schon seit einigen Jahrzehnten von Soziologen und Zukunftsforschern in Frage gestellt. Die Rede von der „Rückkehr der Religionen“ prägt seither den Diskurs. Auch diese Formel ist irreführend, denn in Wirklichkeit waren sie ja nie weg, die Religionen, sondern sind stetig gewachsen. Insbesondere gilt dies für das Christentum und den Islam, deren Anhänger derzeit 31 bzw. 23 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen.