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Heilung V – Das Evangelium I – Erlösung

ePaketDie Kernfrage ist ob Heilung jedem gehört, der darum bittet und Gott jeden heilen will oder nicht. Meine These ist: „es ist nicht die Frage, ob Gott heilen will, die Frage ist wie wir diese Heilung bekommen“. Alles, wofür Christus gestorben ist gehört uns, es ist unser Erbe. Auf alles andere gibt es keinen Anspruch und es ist die Frage, ob wir es überhaupt bekommen können. Meiner Ansicht nach sind Gott ausserhalb des Evangeliums quasi die Hände gebunden, deswegen war der Tod Gottes Universallösung für alle Probleme einer kaputten und sterbenden Menschheit. Ich kann mir kein Problem vorstellen über das Gott sich den Kopf zerbricht und sagt: „hätte ich daran mal vorher gedacht, dann hätte ich es irgendwie in das Opfer Jesu eingearbeitet!“ Diese These gibt uns eine Verantwortung: ich will nicht, dass Jesus umsonst gestorben ist. Ich will jeden Bereich haben für den er geblutet hat, alles was er mir erkauft hat soll mein sein.
Der Begriff „Evangelium“ ist etwas womit heutzutage die Christen in Deutschland nur noch wenig anfangen können. Für die meisten unter uns ist es die Essenz der Guten Nachricht, dass wir einmal in den Himmel kommen. Das ist aber bei weitem zu kurz gedacht! Paulus sehnte sich danach den Christen in Rom das Evangelium zu verkündigen (Römer 1,15), das muss ja heissen, dass das Evangelium auch etwas für Christen zu bieten hat, die bereits von der Hölle gerettet sind. Ich bin sicher, dass der Apostel auch heute noch gerne den meisten Gemeinden das Evangelium verkündigen würde weil das Evangelium so unbekannt ist in unseren Breiten. Wer die gute Nachricht nur auf Vergebung der Sünden beschränkt, der beraubt sich einiger der wichtigsten Sachen die Gott ihm schenken möchte. Das Evangelium ist die Botschaft vom Reich, von einer Erlösung, die umfassend ist.

Im Griechischen ist Jesus der Soter, der Retter. Das Verb sōzō ist zumindest in der Heilungsszene bestimmt jedem ein Begriff. Es bedeutet „Rettung“ im umfassendsten Sinne des Wortes. John Wimber zitiert in „Heilung in der Kraft des Geistes“ John Wilkinson (Seite 50):

Es ist deutlich, dass seine (sozos) umfassende Bedeutung in den Evangelien darauf hinweist, dass sich die christliche Vorstellung vin Heilung und Rettung überschneidet. Je nach Situation ist das Mass der Überschneidung unterschiedlich, aber diese beiden Aspekte sind nie völlig getrennt. Die Heilung des Leibes ist nie nur eine körperliche Heilung und die Rettung der Seele betrifft nie nur den Geist, sondern beide gehören zur vollkommenen Befreiung des ganzen Menschen. Jesu Heilungswunder in den Evangelien dies deutlich und geben einen Vorgeschmack auf die vollkommene Befreiung.

Sozo hat die Grundbedeutung Rettung, in der Konkretion gibt es die Errettung von (1) Sünde und Tod, (2) Krankheit, (3) die Befreiung, (4) Rettung und Hilfe, (5) Erhaltung des inneren Wesens (vgl. Kittels theologisches Wörterbuch), diese Bedeutung taucht aber im NT nicht auf.

Nach meiner Zählung stellt sich die Sache so dar:
(1) Als Rettung von Sünde und Tod taucht sozo 62x im NT auf (ich erspare Euch die genauen Stellen)
(2 + 3) Heilung in jedem Sinn, auch Befreiung von Dämonen 26x
(4) Rettung aus Gefahr (inkl. Rettung des Lebens) 27x

Jesus hat also eine komplette Erlösung für uns bewirkt. Anders ausgedrückt ist Erlösung ein Komplettpaket und es ist unstatthaft das Opfer für Errettung anzunehmen, es aber für Heilung abzulehnen. Dazu kommen auch die Vergebung von Sünde und Schuld und Heilung zu oft zusammen vor. Derselbe Jesus der rettet ist auch der Jesus der heilt. Wir müssen hier einfach auch vom ganzen Menschen her denken, ganzheitliches Denken ist ja ohnehin wieder sehr im Kommen. Dannist Erlösung etwas, das den ganzen Menschen betrifft, nach Körper, Leib und Seele und es ist zu wenig nur die Rettung des Geistes in der Wiedergeburt anzunehmen. Gottes Liebe gilt dem Menschen in seiner gottgegebenen Ganzheit und wir haben nicht das Recht einen Teil auf Kosten des Ganzen herauszunehmen.

Heilung ist das Brot der Kinder
In Markus 7,25-30 heilt Jesus das Kind einer Frau von dämonischer Gebundenheit. Die Geschichte steht parallel in Matthäus 15,22-26:

Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. 26 Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. 27 Da sagte er zu ihr: Laßt zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. 28 Sie erwiderte ihm: Ja, du hast recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen. 29 Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. 30 Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, daß der Dämon es verlassen hatte.

Matthäus wirft ein Licht darauf, warum Jesus sich zuerst weigert das Kind zu heilen. In Vers 24 erwidert Jesus auf die Frage seiner Jünger: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.“ Dass er die Tochter dennoch heilt ist eine prophetische Vorwegnahme einer Tatsache die sich erst in der Apostelgeschichte ganz ausbreitet: Das Heil beginnt bei den Juden, es bleibt aber nicht bei ihnen. Es geht an die Nationen und jeder kann es bekommen. Der Dienst Jesu war noch fokussiert auf Israel, aber in der Zeit des Heiligen Geistes geht es um das neue Israel – Halleluja!
Worauf ich aber eigentlich hinaus will ist, dass Heilung hier als das Brot der Kinder bezeichnet wird. Heilung ist Gottes Versorgung für seine Kinder. Sie ist etwas, was uns zusteht, unser tägliches Brot. Damit wären wir wieder beim Vaterunser, die Bitte „unser tägliches Brot gib uns heute“ ist die Bitte um Gottes Versorgung, ganz global, nicht nur in Bezug auf die tägliche Speise. Heilung ist ein Teil dieser Versorgung.

Ich mache hier einen Schnitt damit der Post nicht zu lang wird. Später geht es dann weiter damit warum Heilung Teil des Evangeliums ist.

[Originalpost]

Bild: © Rainer Sturm | pixelio.de

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3 Kommentare

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