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Evolution ade ?

zzz_kaefer.jpgUnd willkommen Schöpfung ? Der Streit zwischen Kreationisten und Evolutionsanhängern schwappt von den USA auch nach Europa. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der Idee, alles lasse sich auf einen Schöpfer zurückführen, und zwischen der Ansicht, die Schöpfung müsse konform mit dem in der Genesis (1.Mose) beschriebenen Geschehen sein.

Ersteres hat seine tiefe Berechtigung, zweiteres nicht. Denn zweiteres, also das annähernd wörtliche Genesisverständnis kann nicht ein Abbild der Wirklichkeit sein. Es ist vielmehr theologische Reflexion über die Welterschaffung, es ist die Erkenntnis, dass hinter allem etwas stehen muss: Gott. Aber niemand wohnte dieser Welterschaffung oder gar dem Urknall bei.

Insofern kann man übergehen zur ersten Annahme: dass der Bericht der Genesis nicht wörtlich zu verstehen ist, zumal es dort zwei unterschiedliche Schöpfungsberichte gibt. Diese beiden Bericht reflektieren jedoch dahingehend, dass sie in Gott die Ursache allen Seins sehen. Dies ist durchaus vernünftig.

Wie sich dies nun aber mit der Evolutionstheorie verbinden lässt, ist eine andere Sache. Vielleicht so, dass der Urgrund allen Seins – Gott – seiner Schöpfung, dem Universum und somit auch den Menschen gewisse Gesetzmäßigkeiten mitgab, die ja auch in den Naturgesetzen abzulesen sind, zumindest im Ansatz. Wie genau er jedoch “dem Menschen den Atem einhauchte”, bleibt wohl eher ein Rätsel. Dieses Rätsel beginnt ganz nah, nämlich bei unserem eigenen Bewußtsein, das nämlich ein Paradoxon per se bildet: wie kann in einer materialistischen Welt so etwas wie ein immaterielles Bewußtsein existieren ?

Das Rätsel der Schöpfung setzt sich aber fort in Erscheinungen wie der Unendlichkeit des Weltraums, die dem menschlichen Geist nicht verständlich ist – sofern es diese Unendlichkeit denn gibt.

Und das Rätsel schließt damit, dass der Mensch sich keinen Reim darauf machen kann, wie denn Alles entstanden sein sollte. Eine creatio ex nihilo, wonach zuerst nichts war, dann aber plötzlich alles in Existenz kam ? Bei diesem Gedanken ist man schnell wieder bei Gott als der ersten Ursache allen Seins. Und in diesem Sinn kann man auch eine Evolutionstheorie vielleicht ein wenig anders sehen. Denn wenn es eine creatio göttlicherseits geben sollte, dann werden damit auch bestimmte Naturgesetze geschaffen.

Ob es freilich die Evolution als solche gegeben hat, ist eine andere Frage. Dafür sprechen jedoch offenbar recht viele naturwissenschaftliche Beweise. Insofern kann man diese Hypothese erst einmal als relativ wahrscheinlich annehmen.

Will man jedoch über dieses Weltverständnis hinausgehen, sollte man sich klar machen, dass man recht schnell in der Philosophie und der Theologie landet. Dies hindert aber nicht daran, weiter naturwissenschaftliche Forschung über die Evolution zu betreiben. Entweder verfestigt sich die Evotutionstheorie – was als wahrscheinlich zu erwarten ist – , oder aber nicht.

Trotz allem bleibt die doch wesentlichere Frage bestehen: was ist der Grund allen Seins ?

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