Am 9./10. November 1938 erschütterten Flammen die Nacht in Deutschland: Synagogen standen in Brand, Schaufenster zerbarsten unter Hammerschlägen, und die Schreie Verzweifelter hallten durch die Straßen. Die Reichspogromnacht, oft als “Kristallnacht” bezeichnet, stellt einen Wendepunkt in der Geschichte der Judenverfolgung durch das nationalsozialistische Regime dar. An diesem Tag wurde der systematische Terror gegen die jüdische Bevölkerung offenkundig, der später in den Holocaust mündete.
Heute, im Jahr 2023, erinnern wir uns an dieses Ereignis, nicht nur um der Opfer zu gedenken, sondern auch um die Wichtigkeit des Kampfes gegen Antisemitismus zu betonen. Die Parallelen zu heutigen Anstiegen von Hassverbrechen sind beunruhigend und fordern uns auf, wachsam zu bleiben und uns für eine Welt einzusetzen, in der solche Verbrechen keinen Platz haben.
Die Pogromnacht lehrt uns, dass die Geschichte oft Warnsignale sendet, bevor sie in Tragödie umschlägt. Wir müssen diese Signale ernst nehmen und dürfen nicht wegsehen, wenn Menschen aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Überzeugungen angegriffen werden. Die Pflege der Erinnerungskultur und die Förderung von Toleranz und Respekt sind nicht nur eine Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit, sondern eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft.
In Gedenken an die Reichspogromnacht verpflichten wir uns erneut, Standhaftigkeit gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung zu zeigen und eine Kultur des Miteinanders zu fördern, die auf den Ruinen des Hasses von damals eine Brücke in eine hoffnungsvolle Zukunft baut.