Gestern war der Jahrestag der Sprengung der deutsch-russischen Ostseepipeline Nord Stream 1 und Nord Stream 2. Die ZEIT beispielsweise veröffentlichte dazu ein großes Dossier und auch im ARD kam ein längerer Bericht dazu.
Es scheint vordergründig so, dass Spuren in die Ukraine führen könnten und dass die Segelyacht Andromeda dabei eine Rolle gespielt haben könnte. Allerdings, nichts genaues weiß man nicht.
Es waren auch russische Kriegsschiffe vorab in der Region unterwegs und es gibt auch weitere Akteure, die tätig geworden sein könnten, vielleicht die USA.
Was man aber sagen muss, ist das Folgende. Nord Stream 1 und Nord Stream 2 waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dazu da, die Energieversorgung Deutschlands zu sichern, weil juristisch und politisch festgelegt worden war, dass Nord Stream 2 überhaupt keine Zertifizierung erhalten kann und Nord Stream 1 durch Russland aus fadenscheinigen Gründen abgeschaltet worden war.
Aus strategischer Sicht war es vor dem Hintergrund des brutalen russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, den ersten solchen gigantischen Krieg auf europäischen Boden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, logisch und sinnvoll, Russland nicht weiter mit Devisen aus russischem Erdgas zu versorgen. Aus diesen Gründen waren Nord Stream 1 und Nord Stream 2 bereits tot, wie oben erwähnt. Was dort also gesprengt wurde, waren im Grunde Ruinen, die auch nie wieder ans Netz gehen sollten.
Durch die Sprengung wurde zumindest deutlich, dass gewisse Politiker in Deutschland im Laufe der Zeit nicht wieder umkippen und sich dafür einsetzen können, mit Russland wieder lukrative Geschäfte zu machen, und zwar auf Kosten der Sicherheit europäischer Nachbarn. Insofern war die Sprengung von Nord Stream 1 und 2 ein politisches und ethisches Statement, das deutlich machte, dass dieser russische Angriffskrieg in keinster Weise akzeptiert wird und es mit diesem Russland, das unter Putin zu einer aggressiven Diktatur gemacht worden ist, kein Zurück zu einem sogenannten Normal geben wird.