Der Artikel “Politik transparent – die Expertise von Thomas Jäger” auf Focus online beschäftigt sich mit der Frage, ob Verhandlungen mit Russland im Kontext des Krieges in der Ukraine sinnvoll sind. Die zentralen Thesen sind:
- Idealismus vs. Realismus: Die Forderung nach Verhandlungen mit Russland wird als idealistisch kritisiert. Es wird argumentiert, dass solche Verhandlungen unrealistisch sind, da sie nicht auf der Machtbalance basieren, sondern auf der Annahme, dass Recht das Streben nach Macht begrenzen kann.
- Verhandlungen als Gefahr: Der Autor warnt, dass Verhandlungen Russland nutzen würden, da das Land derzeit militärisch nicht in der Lage ist, seine Ziele zu erreichen. Verhandlungen könnten die Unterstützung für die Ukraine schwächen und Russland ermöglichen, Vereinbarungen zu brechen.
- Macht als Schlüssel: Die zentrale These ist, dass nur Macht das Streben nach Macht begrenzen kann. Verträge und rechtliche Vereinbarungen allein sind unzureichend, wie die Erfahrung mit dem Budapester Memorandum zeigt.
- Realistische Lösung: Der Beitritt der Ukraine zur EU und NATO wird als realistische Lösung betrachtet, die auf der Anerkennung der Macht als zentrales Element der internationalen Beziehungen basiert. Eine Neutralität der Ukraine oder eine territoriale Neuordnung zugunsten Russlands würde nur den Ausgangspunkt für den nächsten Konflikt darstellen.
Zusammenfassend plädiert der Artikel für einen realistischen Ansatz, der die Macht als zentrales Element in den internationalen Beziehungen anerkennt, und warnt vor den Gefahren eines idealistischen Ansatzes, der auf Verhandlungen und rechtlichen Vereinbarungen basiert.