Es gibt ja wirklich noch Leute, auch, wenn derlei Stimmen hoffentlich weniger werden, die glauben, man solle der Ukraine zu ihrer Verteidigung doch keine Waffen liefern. Das würde den Krieg ja nur verlängern.
Diese Leute sprechen Putin nach dem Mund.
In der Tat, ohne westliche Waffen wäre der Krieg vielleicht schon zu Ende. Aber was hieße das?
Das hieße, dass die Ukraine nun eine russische Diktatur wäre, dass das russische Regime dort sehr viele Menschen, die auf russischen Todeslisten stehen, ermorden würde, dass die russischen Soldaten Männer wahllos erschießen, Gebäude ausräubern, Frauen vergewaltigen und Kinder zur Zwangsadoption nach Russland entführen würden.
Und das hieße auch, dass neuerdings das Konzept Krieg in Europa ein gangbares Konzept wäre. Es würde heißen: Wenn irgendein Land ein anderen Land haben möchte, dann braucht es dieses Land nur zu überfallen.
Das würde auch bedeuten, dass Putin und Russland sich in diesem Vorgehen bestärkt sehen würden und wohl schon das nächste Land, das sie angreifen wollen, aussuchen würden. Beispielsweise Länder, die Putin in seiner anachronistischen geschichtsklitternden Sicht gedanklich in das Zwangskollektiv der Sowjetunion, die Putin wiederherstellen möchte, obwohl sie sich selbst aufgelöst hatte, einordnen würde:
Das Baltikum, Polen, Ostdeutschland.
Es würde also bedeuten, dass es künftig mit hoher Wahrscheinlichkeit viele russische Angriffskriege in Europa geben würde.
Sehe ich ebenso. Waffenlieferungen verlängern den Krieg, retten aber die Ukraine und vernichten (hoffentlich) Putin und seine Armee.