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Hätte sich die Ukraine auf Deutschland und die EU verlassen müssen, wäre sie längst verloren | Militärhistoriker

Der Professor für Militärgeschichte Sönke Neitzel formuliert es so:

Wenn sich die Ukraine auf Deutschland und die EU verlassen hätte, wäre sie jetzt russisch. Das muss man schonungslos so aussprechen.

Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte

Quelle ZEIT ONLINE

Zudem hat er die…

Warnungen von Bundeskanzler Olaf Scholz vor einer Eskalation des russischen Angriffskriegs in der Ukraine als „außenpolitisch unklug, ja riskant“ kritisiert. „Scholz zeigt Putin seine Angst“, sagte der Potsdamer Professor für Militärgeschichte der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Das fördert das Bild eines schwachen Westens. Genau das hat dazu beigetragen, dass Putin den Krieg überhaupt gewagt hat.“ Das Überleben der Ukraine hänge von den USA ab. […]

Quelle ZEIT ONLINE

Für ein deutsches „Nie wieder !“ ist das ein bisschen wenig.

Denn dieses „Nie wieder !“ wird man nicht nur so interpretieren dürfen, dass nie wieder ein Krieg von Deutschland in Europa ausgehen darf, sondern dass Deutschland doch alles dafür tun müsste, dass nie wieder eine faschistische Diktatur, wie Putin sie in Russland errichtet hat, Krieg über Europa trägt.

Man möchte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn Russland Deutschland angreifen würde und Deutschland außerhalb der NATO auf sich allein gestellt wäre. Würde dann Bundeskanzler Scholz auch so zögerlich reagieren, wie es ihm von vielen Menschen in der letzten Zeit vorgeworfen wird, so zögerlich reagieren, um nicht zu eskalieren, obwohl es doch einzig und allein Putin ist, der eskaliert?

Deutschland unterstützt die Ukraine finanziell, Deutschland hat kürzlich eine weitere Milliarde Hilfe zugesagt. Das ist natürlich viel. Andererseits gehört Deutschland zu den Hauptimporteuren von russischem Erdgas.

Die EU zahlt derzeit jeden Monat an die russische Diktatur etwa 30 Milliarden Euro für russisches Erdöl und Erdgas.

Eine Milliarde Euro von Deutschland für die Ukraine als Einmalzahlung versus 30 Milliarden EU-Euro für Russland jeden Monat. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass hier ein gewisses Missverhältnis besteht.

Und viele Menschen in Deutschland fragen sich auch, warum in der nun 13. Kriegswoche immer noch keine schweren Waffen von Deutschland an die Ukraine geliefert werden. Deutschland hat zwar die uralten Gepard Schützenpanzer zur Luftabwehr irgendwo ausgegraben und der Ukraine zugesagt, geliefert werden sollen sie aber erst im Juli. Jetzt haben wir Mai. Und dieser Beschluss ist auch schon ein paar Wochen alt. Des weiteren gibt es kaum Munition. 60.000 Schuss gerade mal, das reicht für ein paar Tage, eher für ein paar Stunden. Oder will man der Ukraine damit indirekt sagen, sie solle einfach nicht so viele russische Raketen abschießen, um die Lage nicht zu eskalieren?

5000 deutsche Helme bekam die Ukraine nach Kriegsbeginn, falls irgendjemandem dort mal eine Bombe auf dem Kopf fallen sollte. Des weiteren hat Deutschland noch ein paar uralte Strela-Raketen zur Panzerabwehr aus den Beständen der DDR Volksarmee ausgegraben und geliefert. Und mittlerweile gibt es wohl auch noch ein paar modernere Panzerrichtminen und Panzerfäuste. Aber das dürfte alles bei weitem nicht reichen, um den russischen Angriff abzuwehren. Warum dauert das mit dem Gepard Schützenpanzern so lang?

Immerhin will Deutschland der Ukraine sieben Panzerhaubitzen liefern, aber auch hier, warum hat das so ewig lange gedauert, bis diese Entscheidung einmal umgesetzt wurde, gerade angesichts des deutschen „Nie wieder“ ? Und wann werden sie dann geliefert?

Die Sowjetunion, davon aber ganz besonders die Ukraine hatte unter Hitler und der deutschen Wehrmacht unglaublich zu leiden. Müsste man da nicht aus deutscher Sicht jetzt viel beherzter vorgehen?

Dieser Frage sind schon andere nachgegangen:

Friedrich Merz wirft Koalition Ausbremsen von Waffenlieferungen vor

.

Der CDU-Chef sieht in den langsamen Entscheidungen zu Waffenlieferungen eine gezielte Verzögerungstaktik. Rhetorik und Handeln des Kanzlers stimmten nicht überein.

Quelle ZEIT ONLINE

Wenn man die Kritik von Herrn Merz, die im Grunde danach fragt, auf welcher Seite Herr Scholz eigentlich steht, in eine metaphorische Frage übersetzt, könnte sie so lauten:

Ist Olaf Scholz vielleicht ein Trojanisches Pferd?

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