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Putins Vorstellung von „Vertrauen“ und „Friedensverhandlungen“

Heute fanden in Istanbul Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland statt. Heraus kam das Folgende, dem man aber, wenn man sich die Vergangenheit anschaut, zumindest in Bezug auf die russische Seite nicht allzu viel trauen dürfte:

Russland will Angriffe auf Kiew offenbar reduzieren

Laut Regierungsangaben will die russische Armee ihre Militäraktivitäten rund um Kiew und Tschernihiw drastisch reduzieren. Dieser Schritt solle dazu dienen, das Vertrauen in den Gesprächen zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern zu stärken, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Alexander Fomin nach einer weiteren Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul.

Quelle ZEIT ONLINE

Tatsächlich aber ist es so, dass das russische Militär bei Kyjiw sowie kaum vorankommt und der wichtige Vorort Irpin ohnehin gerade erst von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert wurde. Laut ukrainischer Analyse verfügt die russische Armee bei Kyjiw ohnehin nicht mehr über allzu große Kapazitäten, so dass die Ankündigung von russischer Seite aus, bei Kyjiw die Angriffe zurückzufahren, wohl hauptsächlich damit zu tun haben dürfte.

Es folgt außerdem von russischer Seite aus sogleich die Relativierung:

Russland will als „Militäroperation“ bezeichneten Krieg weiter nach Plan durchführen

Trotz der Ankündigung, Angriffe auf Kiew und Tschernihiw zu reduzieren, will Russland seine “militärische Spezialoperation” fortsetzen. “Sie verläuft streng nach Plan”, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums laut der Agentur Interfax. 

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Im Vorfeld des Krieges hatte Putin gewissermaßen Vergewaltigungsfantasien angewandt auf die Ukraine und sie als Frau gesehen und folgendes gesagt: „Du wirst dich fügen müssen, meine Schöne.“

Er hat mit der Welt seine Vergewaltigungsfantasien geteilt: „Ob’s dir gefällt oder nicht, du wirst dich fügen müssen, meine Schöne„, sagte Putin im Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. 

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Und in der Tat vergewaltigt Putin, vergewaltigt Putins faschistisches System, vergewaltigt Putins russisches Militär nun schon die fünfte Woche ein ganzes Land, eine freiheitliche Demokratie, die Ukraine, hat laut UNHCR mindestens zehn Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht, hat beispielsweise Mariupol in Schutt und Asche gelegt, terrorisiert die gesamte Ukraine mit Raketenangriffen.

Vor diesem Hintergrund wirkt es schal und zynisch, wenn es nun von russischer Seite heißt, man wolle „Vertrauen“ schaffen und deshalb die militärischen Angriffe auf Kyjiw drastisch reduzieren. Drastisch reduzieren bedeutet nämlich nicht, mit diesen Angriffen aufzuhören.

Es wäre nach Putins eigener Beschreibung so, als würde er eine Frau vergewaltigen und, um „Vertrauen“ zu schaffen, anbieten, während der Friedensverhandlungen diese Frau nicht mehr ganz so stark zu vergewaltigen. Drastisch weniger eben.

Vertrauen ist die eine Sache, die nach all den vielen Lügen aus dem Kreml und nach den unzähligen Kriegsverbrechen und Grausamkeiten eigentlich niemand Putins Regime mehr entgegenbringen kann. Und der zynische Versuch von russischer Seite aus, auf diese Weise angeblich Vertrauen schaffen zu wollen, ist wohl ohnehin Makulatur.

Vertrauen schaffen hieße: sämtliche Kampfhandlungen von russischer Seite sofort und unbegrenzt einzustellen. Dann könnte sich ganz langsam vielleicht so etwas wie Vertrauen wieder einstellen. Vielleicht. Möglicherweise. Eventuell. Und auch nur auf Dauer. Ein ganz kleines bisschen zumindest.

Als vertrauensbildende Maßnahme kündigte das Verteidigungsministerium in Moskau an, die militärische Aktivität rund um Kiew und Tschernihiw drastisch zu verringern – allerdings nur dort und nicht an anderen Stellen in der Ukraine.

Umso skeptischer reagierten die USA und Großbritannien: Ein Sprecher des britischen Premierministers Boris Johnson berichtete zwar von einem Rückgang der russischen Bombardements um Kiew, betonte aber, die russischen Truppen müssten das Land ganz verlassen, bevor man Sanktionen wieder zurücknehme. In Washington stellte US-Außenminister Antony Blinken die „Ernsthaftigkeit“ von Moskaus Verhandlungsbemühungen infrage. „Es gibt das, was Russland sagt, und das, was Russland tut„, sagte er. „Wir konzentrieren uns auf Letzteres.“ Russlands Gewalt gegen die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung dauere an.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert US-Kreise, wonach es sich bei den angekündigten russischen Truppenbewegungen bei Kiew um eine „Umgruppierung, nicht einen Abzug“ handele. Die Welt müsse sich auf weitere russische Großoffensiven in anderen Teilen der Ukraine einstellen, wird ein Insider zitiert. Niemand dürfe die russischen Truppenbewegungen mit einem Ende des Konflikts verwechseln.

Quelle ZEIT ONLINE

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