Donald Trump findet das erneute Impeachment-Verfahren, das von den Demokraten gegen ihn begonnen werden soll, nicht so toll. Das werde große Wut entfachen, sagte er.
Offensichtlich ist zumindest er wütend. Und warum denn ein Impeachment-Verfahren, bloß, weil man als US-Präsident einen Mob dazu angestachelt hat, sich gegen die rechtmäßige US-Präsidentschaftswahl von Joe Biden zu wenden, was dann letztlich dazu geführt hat, dass besagter Mob das Capitol in Washington erstürmt hatte. Darf man denn heutzutage als US-Präsident sein Volk überhaupt nicht mehr mit Fake News zu irgendwas anstacheln?
O tempora, o mores.
Gut, den letzten Satz und seine an dieser Stelle ironische Verwendung versteht Donald Trump wahrscheinlich nicht. Geschenkt. Diesen Satz spricht der römische Konsul Cicero, als er sich gegen Catilina wendet, der im antiken Rom einen Staatsstreich geplant hatte. Cicero hatte ihn gerade noch in letzter Sekunde vereiteln können. Nach der Aufdeckung des geplanten Putsches durch Cicero flieht Catilina mit seinen Anhängern aus Rom.
5 Tote hatte die Erstürmung des US Kapitols in Washington gefordert. Angestachelt vom Präsidenten höchstpersönlich. O tempora, o mores. – Was für Zeiten, was für Sitten.
Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra? – Wie lange noch, Catilina, wirst du unsere Geduld missbrauchen?