Im deutschen Bundesland Sachsen ist die 7-Tages-Inzidenz der Neuinfektionen mit dem Coronavirus so hoch, wie in keinem anderen deutschen Bundesland. Sie wird heute angegeben mit 493.
Noch haben die Krankenhäuser in Sachsen einige wenige Intensivbetten frei, noch ist genug Pflegepersonal gesund, um arbeiten zu können, allerdings wurde in Sachsen eine Diskussion darüber in Gang gesetzt, dass man in den Krankenhäusern möglicherweise demnächst die Triage anwenden müsse, also darüber entscheiden müsse, wer im Zweifelsfall eine Intensivbehandlung bekommt und wer nicht, wen man also sterben lassen muss.
Heute ist der 17.12.20. Am 7.11. trafen sich in Leipzig, Sachsen, Coronaleugner und sogenannte Querdenker zu einer Großdemonstration, bei der sie die Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln zu großen Teilen nicht einhielten. Es handelte sich um mindestens 20.000 Teilnehmer, in manchen Medien wird sogar von 45000 Teilnehmern gesprochen, die dicht an dicht und zumeist ohne Mund-Nasen-Schutz demonstrierten.
Es ist nicht ganz aus aus der Luft gegriffen, einen Zusammenhang zwischen der immens hohen 7-Tages-Inzidenz in Sachsen und dieser unverantwortlichen Demonstration herzustellen.
Und letztlich reden wir hier über Menschenleben. Über Menschen, die möglicherweise von der Triage ausgesondert werden und sterben müssen.
Das Coronavirus zu leugnen und Querdenker zu sein mag so lange in Ordnung sein, solange man damit niemand anderen schädigt.
Wenn man aber auf einer derartigen Großdemonstration die Hygienemaßnahmen nicht einhält und somit vermutlich dazu beigetragen haben dürfte, dass die Zahl der Neuinfektionen in Sachsen nun durch die Decke geht und die Todeszahlen auch immens steigen dürften, dann ist das nicht mehr in Ordnung. Dann hat man als Querdenker und Coronaleugner letztlich Blut an seinen Händen. Und man kann sich nicht herausreden, man habe es ja nicht gewusst.
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