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Horrorfilme und Psychohygiene

Vor einiger Zeit sah ich Stephen Kings “Es” in der neuen Verfilmung von 2017.

Vor einiger Zeit sah ich auch den Zombiefilm “twenty eight weeks later”.

Was ist eigentlich Sinn und Zweck von solchen Horrorfilmen?

Einerseits verkaufen sie sich, weil Menschen sich offensichtlich gerne gruseln.

Es dürfte aber auch noch eine psychologische Komponente geben. Horrorfilme und Gruselfilme verdinglichen unbewusste und schwer zu greifende Ängste auf ein konkretes Etwas hin. Dadurch werden diese Ängste, die wohl jeder Mensch hat, fokussiert und versprachlicht. Alles aber, das man mit Worten benennen kann, verliert seinen Schrecken.

Insofern haben Horrorfilme und Gruselfilme indirekt einen gewissen Beitrag zur Psychohygiene.

Diesen Effekt kennt man schon von den Märchen der Gebrüder Grimm, die eigentlich auch nicht für Kinder gemacht zu sein scheinen. Hänsel und Gretel werden von einer Hexe gefangen gehalten, das Thema Kannibalismus wird angerissen, die böse Stiefmutter, allein gelassen werden im düsteren Wald und so weiter.

Durch die Versprachlichung und Visualisierung menschlicher Grundängste verlieren diese an Einfluss. Ein Beitrag zur Psychohygiene dort, wo man ihn eigentlich nicht vermutet.

Man muss sich dennoch nicht jeden Film ansehen, in dem Blut spritzt und Gedärme fliessen, aber eine psychische reinigende Katharsis haben viele von diesen Filmen und Geschichten offensichtlich doch, obwohl man sich nach ihnen trotzdem gruselt. Denn man kann das Gruseln und das Grauen nun benennen. Dadurch verliert es einen nicht geringen Teil seines Schreckens.

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