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Chanukka und Weihnachten

Gestern, am Sonntag, begann das achttägige jüdische Chanukka-Fest, das eine gewisse Lichtsymbolik hat. Morgen ist Heiligabend und Weihnachten, ein christliches Fest. Gibt es Gemeinsamkeiten?

In Bezug auf diese Lichtsymbolik gibt es sicher Anknüpfungspunkte an das christliche Weihnachten, wo ja auch am Tannenbaum die Lichter brennen und Jesus, das Licht der Welt, in diese Welt hinein kommt, also Gott gewissermaßen.

Das Chanukkah-Fest geht auf das Jahr 164 nach Christus zurück, als die Makkabäer, jüdische Kämpfer, die hellenistischen Seleukiden, die den jerusalemer Tempel entweiht und dort einen Zeuskult eingerichtet hatten, besiegten. In den Tempel kehrte nun wieder der jüdische JHWH-Kult ein, also der Glaube an den einen Gott, an den die Juden und auch die Christen glauben. Und dies wäre dann wahrscheinlich die zweite Parallele, dass nämlich sowohl Juden wie auch Christen eben diesen einen Gott meinen.

Die Menora im Tempel, der siebenarmige Leuchter, sollte eigentlich niemals erlöschen, aber da aufgrund der Kämpfe mit den Seleukiden nur noch ein einziger Krug mit Öl für das Feuer des Leuchters übrig war, der eigentlich nur noch für einen Tag halten sollte, bestand die Gefahr, dass die Menora im Tempel verlöschen würde. Die Herstellung neuen geweihten Öls für den Menora-Leuchter hätte 8 Tage gedauert, aber wie durch ein Wunder habe die Menora mit dem Öl dieses einen Kruges 8 Tage lang gebrannt, bis das geweihte Öl hergestellt werden konnte.

Zu Weihnachten feiern die Christen, dass Gott sich in unserer Welt zeigt und uns Menschen Hoffnung gibt. Diese Hoffnung findet sich auf eine etwas andere Art auch im Chanukkah-Fest, weil der jerusalemer Tempel dem einen Gott wieder geweiht werden konnte, so dass Gott dort gewissermaßen auch für die Menschen in besonderer Weise zugegen war.

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2 Kommentare

  1. Eckhardt Kiwitt

    Wären die Religionen Judentum und Christentum (und auch der insbesondere aus Ersterem abgeleitete Islam) in Äquatornähe entstanden, würde es Lichterfeste, wie wir sie auch heute noch kennen, vermutlich nicht geben. Allerdings sind in Äquatornähe m.W. keine Hochkulturen entstanden — und dies nicht, weil die Menschen dort dafür zu blöd wären, sondern aus rein geografischen und vor allem aus klimatischen Gründen, zumindest nicht im Tiefland. Wenn man (z.B. als Urlauber oder beruflich) zu verschiedenen Jahreszeiten mal dort gewesen ist, kann man nachvollziehen, warum das so ist.

    Eine Anmerkung zu der Behauptung (im Beitrag), dass Juden und Christen an den einen Gott glauben (Zitat: «… der Glaube an den einen Gott, an den die Juden und auch die Christen glauben.»):
    Wenn dem so ist, dann glauben Juden also an den dreifaltigen Gott (und Muslime ebenfalls) ?

    Eckhardt Kiwitt, Freising

    • theolounge.blog

      Achso, ja, das war vielleicht etwas flapsig ausgedrückt. Ich meinte mit dem Glauben an den einen Gott denjenigen, der sich Moses beispielsweise und Abraham gezeigt hat. Auf den bezieht sich Jesus ja auch. Aber klar, die christliche Sicht hat dann die trinitarische Sicht.
      Die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam beziehen sich aber im Grunde im Kern zunächst einmal alle auf den Gott, den Abraham meint, haben also eine ähnliche monotheistische Sicht. Auch der christliche Gott zeigt sich ja einerseits nach außen als der eine, nach innen, wenn man genauer hinschaut, ist der aber in drei differenziert.

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