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Die PISA-Studie und die vermeintlich dummen deutschen Schüler

Nun ist sie also wieder raus, die aktuelle Pisa-Studie, und sie attestiert deutschen Schülerinnen und Schülern im Vergleich zur PISA-Studie von 2015, dass sie alle angeblich dümmer geworden seien.

Zumindest in Bezug auf ihre Lesekompetenz, ihre Fähigkeiten in den Naturwissenschaften und in Mathematik.

Allerdings liegen die deutschen Schüler immer noch über dem Durchschnittswert der PISA-Studie. Also den Ball mal schön flach halten, bitte.

Warum hat aber Singapur so gut abgeschnitten? Ganz einfach, weil die Schüler dort etwa 20 Stunden am Tag in der Schule sitzen, um sich danach noch vier Stunden zu Hause auf den nächsten Tag vorzubereiten. Außerdem müssen sie die Ferien auch nutzen, um sich bis zu 28 Stunden täglich auf die Schulzeit nach den Ferien vorzubereiten.

Die vermeintliche Cleverness der Schüler in Singapur hat natürlich auch ihren Preis, ganz unabhängig davon, dass deren Freizeit geringfügig eingeschränkt ist. Die Selbstmordrate unter Kindern und Jugendlichen ist dort nämlich ziemlich hoch.

Drum, lieber etwas dümmer, dafür aber eine Kindheit und Jugend besitzen, die den Namen Kindheit bzw Jugend auch zurecht trägt. Denn wir Menschen sind zum Ebenbild Gottes geschaffen, so das europäisch christliche Menschenbild. Wir sind nicht zum Ebenbild eines Industrieroboters geschaffen.

Und was in Singapur doch ein wenig auf der Strecke bleiben dürfte, ist die emotionale Bildung und die Entwicklung der Kreativität, beides Dinge nämlich, die Zeit und Muße benötigen und die zudem zwei Kernkompetenzen sind dafür, dass eine Gesellschaft auch morgen und in Zukunft in einem guten und verantwortlichen Miteinander funktioniert und Neues entwickeln kann.

Aus Singapur kann man sich künftig gerne Industrieroboter in Menschengestalt bestellen, die deutsche Dichter und Denker tun aber gut daran, sofern sie dieses Attribut behalten möchten, wenn sie in Deutschland weiter den Wert des Menschen im Blick haben. Denn wozu leben wir sonst eigentlich? Die Arbeit ist für den Menschen da, nicht der Mensch für die Arbeit.

1 Kommentar

  1. Rainer Kirmse , Altenburg

    Wissen sie Macht,
    nicht wissen macht auch nichts?

    Was muss man im digitalen Zeitalter noch wissen?

    Ein kleines unorthodoxes
    Gedicht zum Allgemeinwissen:

    WISSEN FÜR BESSERWISSER

    Es hält unser Blut in Fluss der
    Thrombozytenaggregationshemmer,
    Welch klangvolles Wort.
    Bandar Seri Begawan ist
    Hauptstadt von Brunei,
    Ein herrlicher Ort.

    Kalaallit Nunaat ist Grönland,
    Der Mount Godwin-Austen
    Auch als K 2 bekannt,
    Eyjafjallajökull ein Vulkan
    Im vulkanreichen Island.
    Vigdis Finnbogadottir
    War mal Präsidentin hier.

    Wir kennen Parallaxensekunde
    Und Desoxyribonukleinsäure gut,
    Zaubern noch mit links die
    Positronenemissionstomografie
    Aus dem Hut.
    Die Stadt Hodmezövásárhely
    Fordert schon etwas Mut.

    Spricht man diese Worte
    Zügig und unfallfrei aus,
    Erntet man sicher Applaus.
    Kann man sie noch deuten,
    Ist man wohl unheimlich
    Den Leuten.

    MATHEFANS

    Sie lieben Summen und Differenzen
    Genauso wie Wurzeln und Potenzen.
    Vektorrechnung und Trigonometrie,
    Wie auch die Algebra begeistern sie.
    Differential, Integral – ganz egal,
    Sie beherrschen Infinitesimal.

    Sie quadrieren und interpolieren,
    Wollen ständig mit Zahlen jonglieren.
    Sie stehn auf Euklid und Pythagoras,
    Haben an Logarithmen großen Spaß.
    Sie bearbeiten Funktionen versiert,
    Die Kurvendiskussion wird geführt.

    Extremwerte sind gar kein Problem,
    Sie lösen jedes Gleichungssystem.
    Sie führen die kniffligsten Beweise,
    Berechnen flott Trapeze und Kreise.
    Das alles ohne den geringsten Frust,
    Mathematik ist ihnen eine Lust.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus der Skatstadt

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