Einsamkeit ist etwas, das negativ konnotiert ist und das man sich nicht aussucht. Einsam sein möchte niemand.
Alleinsein wird dagegen oft mit Einsamkeit verwechselt, ist aber ein neutraler Ausdruck. Alleinsein kann recht positiv sein, wenn man andererseits die Möglichkeit hat, Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen, wenn man das möchte. In diesem Fall kann man das Alleinsein durchaus schätzen, weil man all die Dinge tun kann, die man schon immer einmal tun wollte. Ich meine jetzt nicht die Dinge, die man tun muss, sondern die Dinge, die man tun will. Und man kann auch gar nichts tun, wenn man selber Herr im eigenen Haus ist.
Nach einer Zeit des Alleinseins ist es sicher wieder gut, Gemeinschaft zu haben. Aber Alleinsein perse ist nichts Schlechtes, auch, wenn das in der Gesellschaft oft so vermittelt wird. Wenn man allein ist, ist man in guter Gesellschaft, mit sich selber nämlich.
Es gibt noch eine andere Sichtweise auf das „alleinsein“.
Meine erste geistliche Begleiterin öffnete mir dafür das Verständnis. Es gibt nämlich das „alleinsein“ im Sinne des „All-eins-sein“.
Im Alleinsein kann man sich mit allem eins fühlen und erfahren. Da bekommt das Alleinsein eine ganz große und erhabene Dimension.
Ja, das klingt nach einem meditativen Zustand, sicher interessant