Es ist mal wieder passiert. Verdächtige werden verdächtigt, verdächtig zu sein. Voraus ging ein Ereignis, das es in sich hatte. Nun sprießen Experten aus dem Boden wie die Zwiebeln. Kontexte werden hergestellt zur Kultur, zur Religion, zur Herkunft, zu Rasse, zu Hautfarbe.
Reflexartig treten Gegenreflexe auf. Das habe nichts zu tun mit Kultur, Religion, Herkunft, Rasse oder Hautfarbe.
Eine Diskussion entbrennt. Diskussionen über Diskussionen entbrennen. Diskussionen über Diskussionen über Diskussionen entbrennen.
Verantwortliche werden verantwortlich gemacht oder als solche proklamiert. Politiker sind betrübt, entrüstet, besorgt. Die Politik verspricht schnelle Abhilfe, Härte, die volle Strenge des Gesetzes. Rechte Parteien ziehen grölend durchs Land. Schuld an dem ganzen Malheur ist wie so oft der Schwache.
Dann geschieht etwas Neues. Die mediale Aufmerksamkeit wandert weiter.
Hat sich etwas geändert? Um was ging es nochmal gleich?
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Das oben angedeutete Schema findet sich in vielen medial aufgegriffenen Fällen. Aktuell kann man es womöglich auf die Sylvesterereignisse in Köln anwenden. Aber auch hier ist es hilfreich, einmal zusammenzufassen, was man denn eigentlich überhaupt gesichert weiß:
Interessant auch dieser Artikel dazu: “Sexuelle Übergriffe – ich bin es leid”
http://www.zeit.de/kultur/2016-01/koeln-sexuelle-uebergriffe-sexismus
“Sprechen über Köln”
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