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Jesus zum Thema Flüchtlinge

Es ist oft schwierig zu wissen, was denn Jesus gesagt oder getan hätte. Aber in diesem Fall ist es das nicht.

Zuerst wird in 3 Mose 19,33f schon mal klargestellt:

Unterdrückt nicht die Fremden, die bei euch im Land leben,34 sondern behandelt sie genau wie euresgleichen. Jeder von euch soll seinen fremden Mitbürger lieben wie sich selbst. Denkt daran, dass auch ihr in Ägypten Fremde gewesen seid. Ich bin der Herr, euer Gott!

An sich für Angehörige des Volkes Israel völlig schlüssig, haben sie doch erlebt, wie sie selbst Fremde in Ägypten waren und dort übelst behandelt wurden und Sklavendienste tätigen mussten.

Jesus spitzt das Ganze noch zu in Mt 5,43ff – es geht nicht mehr nur um Fremde, sogar noch viel krasser, um Feinde:

 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Liebe deinen Mitmenschen; hasse deinen Feind.‹ 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen. 45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er lässt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. 46 Wie könnt ihr von Gott eine Belohnung erwarten, wenn ihr nur die liebt, die euch ebenfalls lieben? Das tun auch die Betrüger! 47 Was ist denn schon Besonderes daran, wenn ihr nur zu euresgleichen freundlich seid? Das tun auch die, die Gott nicht kennen! 48 Nein, wie die Liebe eures Vaters im Himmel, so soll auch eure Liebe sein: vollkommen und ungeteilt.«
Wenn nun jemand das „christliche Abendland“ retten möchte vor angeblicher „Überfremdung“ und die Flüchtlinge dann sogar noch zynisch als „Kulturbereicherer“ beschimpft, möge er sich beide Stellen hier durchlesen und darüber meditieren. Und danach entweder von seiner/ihrer Hetze ablassen, oder zumindest nicht mehr vorgeben, er/sie wolle das „christliche“ Abendland retten, sondern sich als fremdenfeindlich outen.
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Und abschließend nun noch etwas direkter, damit auch der letzte Fremdenhasser, der das Adjektiv „christlich“ für seine Zwecke missbraucht, es vielleicht (?) doch noch kapiert, Mt 25,35ff:
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Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich bei euch aufgenommen;
36 ich war nackt und ihr habt mir etwas anzuziehen gegeben; ich war krank und ihr habt mich versorgt; ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht.‹
37 Dann werden die, die den Willen Gottes getan haben, fragen: ›Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig und gaben dir zu essen? Oder durstig und gaben dir zu trinken?
38 Wann kamst du als Fremder zu uns und wir nahmen dich auf, oder nackt und wir gaben dir etwas anzuziehen?39 Wann warst du krank oder im Gefängnis und wir besuchten dich?‹
40 Dann wird der König antworten: ›Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan.‹
41 Dann wird der König zu denen auf seiner linken Seite sagen: ›Geht mir aus den Augen, Gott hat euch verflucht! Fort mit euch in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist!
42 Denn ich war hungrig, aber ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, aber ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
43 ich war fremd, aber ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, aber ihr habt mir nichts anzuziehen gegeben; ich war krank und im Gefängnis, aber ihr habt euch nicht um mich gekümmert.‹
44 Dann werden auch sie ihn fragen: ›Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig oder durstig, wann kamst du als Fremder, wann warst du nackt oder krank oder im Gefängnis – und wir hätten uns nicht um dich gekümmert?‹
45 Aber er wird ihnen antworten: ›Ich versichere euch: Was ihr an einem von meinen geringsten Brüdern oder an einer von meinen geringsten Schwestern zu tun versäumt habt, das habt ihr an mir versäumt.‹
46 Auf diese also wartet die ewige Strafe. Die anderen aber, die den Willen Gottes getan haben, empfangen das ewige Leben.
Noch Fragen ? Wohl kaum. Unter dem Deckmantel „christlich“ kann man nicht gegen Flüchtlinge sein. Geht einfach nicht. 

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