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Die Dikussion macht wieder deutlich:
Es hilft wirklich nichts, der Welt nur durch kirchenrechtliche Dogmen, mit alten Mythen, moralische Mehrheits-Meinungen… in der Hand Kondome verbieten oder sie für eine lebenslange Partnerschaft und Kindersegen begeistern zu wollen.
Was aber brächte es, heute an Himmelfahrt (wo auch die Verhältnisbestimmung von himmlischem Sohn und Vater gefeiert wird) die Vernünftigkeit einer treuen Lebenspartnerschaft bzw. der evolutionsbiologisch erklärte Lebenssinn, der über die reine Genweitergabe und Brutpflege (was menschlich durchdacht schon weitreichend wäre) hinausgeht, als ewigen Sohn, schöpferische Logik zu sehen, die nur den Wille des himmlischen Vaters bzw. weiterhin personal bleibenden Gottes der Väter vermittelt?
Warum soll eine erkannte evolutionär-menschliche als „schöpferische“ Vernünftigkeit dabei nur eine menschliche Moral sein?
Wieso muss sich die chritliche Lehre weiter auf einen Mythos beziehen und dabei von Vernunft reden, eine Doppelmoral, bei der Naturrecht und Kirchenrecht nicht auf einen Nenner zu bringen sind, nur zum Relativismus werden, über den dann mit rein humanistischer Moral mehrheitlich abgestimmt wird?
Was bringt es, nur päpstliche Außerungen, kirchliche Dogmen… verteidigen zu wollen?
Was aber brächte es, die „schöpferische Vernunft“, die Lebensthema von Benedikt XVI. ist und auf der nachweislich die frühe Kirche gründete, als menschliche umzusetzenden Lebenssinn nachzudenken, wie er heute wieder von Evolutionsbiologen – die gleichzeitig nachweisen, dass sich der Mensch nicht automatisch daran hält, hierzu einen gemeinschaftlichen Kult benötigt – erklärt wird?
In der Hoffnung, dass die 40 Tage bald um sind.
Gerhard Mentzel
Lieber Gerhard,
du hast dich für eine „Theologie der Vernunft“ entschieden, ich habe den Weg einer „Theologie der Entscheidung“ gewählt; jeder Weg ZU GOTT ist gut, für jeden von uns ermöglicht unser Schöpfer einen eigenen und guten Weg, daran glaube ich unbedingt!
Was heißt „Theologie der Entscheidung“? Ich meine damit, dass ich mich entschieden habe
– an Gottvater, Jesus Christus und den Heiligen Geist zu glauben
– Angriffe gegen das Christentum (gerne dann, wenn diese
den Vorwurf der Doppelmoral beinhalten) zu beantworten
– und die Botschaft Jesu Christi hinauszutragen, soweit es mir nur irgendwie möglich ist.
Das ist nicht so schwer zu verstehen, denke ich: Der Glaube an den dreieinigen Gott ist Voraussetzung, die Kritik an humanistischem Gedankengut siehst du in meinem Beitrag, und die Verkündigung findest du auf http://betezujesus.org
Für mich ist es immer wieder überraschend, wie wenig Substantielles nichtgläubige Zeitgenossen auf sachliche Kritik zu entgegnen haben.
Anleitungen zu „moralischem Handeln“, wie sie von netten Menschen (Schmidt-Salomon) oder aggressiven Biologen (Dawkins) angeboten werden, klingen interessant, aber scheitern an mangelnder Nachhaltigkeit.
Herzliche Grüße
Stefan
Ja Stefan, wir müssen ent-scheiden
Menschen sind Wesen, die ständig selbst entscheiden müssen, was im Sinne der Schöpfung vernünftig ist. Und daher ist m.E. nicht nur die Theologie, sondern eine gemeinsame Sinngebung, Bestimmung bzw. ein zeitgemäßer Gottes-wort-verstand, Glaube und seine kultische Einübung notwendig.
Dem im Grunde sinnvollen Lebenstrieb folgend machen wir nicht automatisch das, was menschlich schöpferisch wäre, wirklich dem Leben dient, in menschlicher Gemeinschaft tauglich wäre, damit wahre menschliche Natur ist. Genau das hat jetzt, wie Du im Beitrag bestätigt hast, nicht nur der Papst in Afrika angeprangert, sondern auch das moderne Denken.
Hast Du nicht bereits damit auch eine „Ent“scheidung, eine Aufhebung der Trennung von kirchlich-religiöser und weltlich wirksamer Vernunft deutlich gemacht, den Weg zu einer gemeinsamen Wahrheit gewiesen, was mein ständiges Thema ist?
Denn nun, nachdem Gott sei Dank (denn als Schöpfer hat er auch die Aufklärung und Denkfreiheit gegeben) alte Glaubensgesetze und Traditionen keine automatische Gültigkeit mehr haben, müssen wir Menschen noch mehr entscheiden, nicht nur in Moral, Kondome, Ehe und Kinder, sondern auch in Sache Glaube.
Anleitungen zum gutgemeinten humanen Handeln, wie sie heute auch als „soziale Marktwirkschaft“ für das ökonomische Funktienieren erkannt werden, sind nicht tauglich, wenn keine theologische bzw. schöpferische Begründung gegeben werden kann.
Daher meine echte Frage an Dich und alle, die am Glaube interessiert sind, nicht einfach ihre persönliche Vorstellung verteidigen wollen.
Was ist in heutiger Zeit „schöpferischer “ sinnvoller:
-Weiter Dogmen hochzuhalten, nach mystischen Gerüchten zu fragen, alten Glaubensgesetzen, was ein Gottmensch mit Namen Jesus wollte…
oder
den gemeinsamen kreativen (m.E. schöpferischen) Lebenssinn, die „schöpferischen Vernunft“, die der Papst nach lebenslanger Beschäftigung mit der Bibel als Thema der Verfasser des NT bekennt, zeitgemäß genau dort auf-verstehen zu wollen, wo heutige Heiden (z.B. hedonistisch argumentierende atheistische Evolutionsbiologen) die Welt erklären?
(Damit aus dieser Erklärung des biologisch begründenden Lebenssinnes, beispielsweise der Brutpflege, Zukunftsoptimierung bzw. eines zeitgemäßen Logos nicht das Recht des Stärkeren… sondern eine menschliche schöpferisch gerechte Lebensweise abzuleiten?)
-An die frohe Botschaft eines angeblich antiken Gottmenschen und dessen Vater sowie einen sonderbaren Heiligen Geist blind zu glauben,
oder
im einheitlichen bzw. heilen Denken den Sohn des Glaubens wieder im weltlichen Schöpfungswerk bzw. genau dort nachzuschauen, wo ihn das antike Denken seit Sokrates wahrnahm und als Wort und einzige Aussage über den Selbst Unsagbaren verstand?
-An einen jungen jüdischen Religionsrebellen zu glauben, der lt. heutiger Kirchenlehre nur durch alte Mythen geheimnisvoll vergottet wurde
oder
das schöpferische Wort, den echt lebendigen Logos in heutiger Weltwirklichkeit wahrzunehmen?
Selbst wenn Jesus nicht der in der Antike eine Glaubenswende/-Aufklärung bewegende und ewig lebendige Logos, die erfasste Vernunft allen natürlich-logischen Werdens gewesen wäre, sondern nur ein gutherziger Guru, der als Gottessohn anzureden ist.
Wenn nicht nur die apokryphen, sondern alle Evangelien Schwärmerei vom Auferstandenen Religionsgründer wären, den Fromme in ihr Herz geschlossen haben, die gesamte frühkirchliche Glaubensdisskussion um das Wesen des Logos nur sinnloses Gerede oder eine Art Griechenpropaganda, so bliebe selbst dann die Frage, was im Sinn der Evolution und ihres Schöpfers vernünftig ist?
Was sagt die Theologie der Entscheidung?
In Hoffnung auf heutiges Pfingsten.
Gerhard
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