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Der Islam ist längst hier – und das ist nicht tragisch

zzz_schleier.jpgTragisch ist es da schon eher, wenn sich islamistische Vertreter dagegen aussprechen, Grundrechte zuzugestehen. Aktuell erscheint hier die Frauenfrage: ist eine Frau, die verschleiert herumlaufen muss (nicht: kann), um sich vor dem Blick einer lüsternen Männer-Machogesellschaft zu schützen, nicht genauso zum Sexualobjekt degradiert, wie eine Frau, die sich halbnackt auf einem Auto räkelt ? Die Frage wäre auch, was für ein Frauen- bzw. Männerbild einer solchen Sicht zugrunde liegt: Der Mann als jemand, der auf alles Weibliche losgeht, wenn es nicht durch einen Schleier geschützt ist ? Die Frau als eine, die willenlos ist, wenn nicht der Schleier sie abschirmt ? Handelt es sich hier nicht im Grunde um eine – kulturell überlieferte – Vertrauensverweigerung dem jeweils anderen Geschlecht gegenüber, aber auch dem eigenen ?

Man muss bei der ganzen Sache allerdings aufpassen: Verallgemeinerungen sind gefährlich. Es gibt – wie bei allen Menschengruppierungen – auch im Islam sicher solche und solche. Und es gibt sicher auch in christlichen Kreisen sehr konservative und rigide Ansichten, die man mit den oben genannten wohl ebenfalls gut in Verbindung bringen kann.

Drum geht es hier zwar schon um die Frage, inwieweit Anhänger des Islam in Deutschland es schaffen, sich sukzessive mehr an die hiesigen Denkstandards anzupassen. Man sollte aber achtgeben, zu stark mit dem Finger auf diese Gruppierung zu deuten – denn die Christen haben schon ähnliche Erlebnisse hinter sich. Und sind teilweise vielleicht sogar noch mittendrin, wenn auch in wohl sehr abgeschwächter Form, und ohne die Schleierproblematik. 

Die Haltung, dem Liebespartner zu mißtrauen und ihn am liebsten “wegzusperren” vor anderen Menschen gibt es allerdings nicht nur im Islam und konservativen christlichen Kreisen mit rigiden Sexual- und Liebesauffassungen. Diese Haltung gibt es vielmehr quer durch die Gesellschaft. Eine fatale Haltung allerdings, die eher erst das hervorruft, was sie zu verhindern sucht: sie macht das Verbotene, das Verschleierte erst interessant. Denn was man nicht darf, das will man besonders.

Können sich Menschen dagegen frei bewegen und können sie mit anderen Menschen Gedankenaustausch in freier Form haben haben, geschieht meist nicht viel Schlimmes. Denn die Gedankenwelt, die sich unter rigiden äußeren Zwängen aufbauen kann, hat hier keine Chance: sie wird durch Realitäten, durch reale Begegnungen korrigiert. Das, was als Verbotenes besonders reizvoll erscheint, verliert so seinen Reiz und rutscht auf die Stufe des Normalen herab.

Der folgende Artikel sollte also auch unter diesen Überlegungen gelesen werden: es gibt diese Vorstellungen in institutionalisierter Form zwar im Islam – aber auch uns sind sie nicht fremd. Zerstörerisch für den vertrauensvollen Umgang miteinander sind sie aber wohl in allen Kreisen.

Und haben wir nicht auch deshalb Ressentiments gegen diese im Islam deutlicher als anderswo zutagetretende Einstellung, weil wir sie als unerwünschtes Potential bisweilen auch in uns selbst wahrnehmen können – als ein Potential, das wir am liebsten im tiefsten Keller vergraben würden ? Hier lesen.

1 Kommentar

  1. legasthenieistkeineschande

    naja, ich finde den Islam schon als ein Problem.
    Wir Chirsten sind auch manchmal problematisch,
    das ist wohl wahr….

    Man sollte hier eher mal die Unterschiede aufgreifen.
    Den der Islam ist mit uns sehr Verwand aber, ist aber
    uns nicht gleich. Das bedrifft besonders das Gottesbild.

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