In der Nacht zum 8. Oktober wurde ein Leck in der Balticconnector-Gaspipeline, die Finnland und Estland verbindet, entdeckt. Zudem wurde ein Unterseekommunikationskabel beschädigt. Die finnische Regierung und Behörden veranstalteten überraschend eine Pressekonferenz, in der mitgeteilt wurde, dass die Schäden wahrscheinlich auf externe Aktivitäten zurückzuführen sind. Die finnische Zentralverbrecherpolizei hat eine Voruntersuchung unter dem Straftatbestand der schweren Sachbeschädigung eingeleitet. Es gibt keine Anzeichen für eine Explosion.
Präsident Sauli Niinistö hat das Thema mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg besprochen, und die NATO hat zugesagt, bei den Ermittlungen zu helfen. Premierminister Petteri Orpo betonte, dass die Versorgungssicherheit Finnlands gewährleistet und die Sicherheitslage stabil ist.
Online-Medien haben ausführlich über das Leck in der Gaspipeline zwischen Finnland und Estland berichtet, wobei der Fokus insbesondere auf der Möglichkeit eines Sabotageakts liegt.
In Russland wurde der Vorfall bisher kaum kommentiert. Yle-Reporter Heikki Heiskanen berichtet, dass die russischen Medien die Information, dass in Finnland externe Einflüsse als Ursache für den Schaden an der Gaspipeline vermutet werden, zur Kenntnis genommen haben, aber bisher keine weiteren Kommentare dazu abgegeben haben.
In Estland verlässt man sich weitgehend auf Informationen aus Finnland. Die estnischen Quellen haben darauf hingewiesen, dass Finnland die Untersuchung leitet und auch in Bezug auf die Kommunikation in der Vorreiterrolle ist. In Estland wird in Kürze eine Pressekonferenz mit dem Verteidigungs-, Außen- und Umweltminister des Landes stattfinden.
Charly Salonius-Pasternak, leitender Forscher am Finnischen Institut für Internationale Angelegenheiten, vermutet, dass die Behörden wahrscheinlich mehr wissen, als sie derzeit preisgeben. Premierminister Orpo betonte in einem Interview mit Yle nach der Pressekonferenz, dass es sich um ein ernstes Ereignis handelt und dass Finnland jegliche internationale Unterstützung und Hilfe bei der Aufklärung und Behebung der Schäden nutzen wird.
Die finnische Regierung hat betont, dass keine Entscheidungen zur Erhöhung der Bereitschaftsstufe getroffen wurden, obwohl eine erhöhte Wachsamkeit festzustellen ist. Besonderes Augenmerk wird nun auf den Betrieb und die Sicherheit der kritischen Infrastruktur gelegt. Die Verteidigungskräfte befinden sich im Normalbereitschaftszustand.
Dieser Artikel basiert auf Informationen aus einem finnischen Artikel, der auf Yle veröffentlicht wurde.