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Das Münchner Bier-Mysterium: Wie die Wiesn aus Zweiflern Gläubige macht

Es ist wieder so weit. Die Jahreszeit, in der sich ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung fragt: “Warum genau will ich nach München?” Die Wiesn hat begonnen und wie jedes Jahr zieht es Menschen aus allen Kontinenten an, mit dem Ziel, in einem überfüllten Zelt, bei ohrenbetäubender Musik, einen Maßkrug nach dem anderen zu stemmen. Das Münchner Oktoberfest ist ein Phänomen, das von Außenstehenden schwer zu begreifen ist.

Stellen Sie sich vor: Da kommen Menschen nach München, reisen Tausende von Kilometern, nur um sich in ein Bierzelt zu setzen und sich zu fragen: “Warum zum Teufel bin ich hier?” Die Logik dahinter ist schwierig zu fassen. Es ist, als würde man zum Nordpol reisen, nur um festzustellen, dass es dort kalt ist.

Die erste Maß ist meistens ein Weckruf. Das Bier gleicht einem flüssigen Fragezeichen. “Warum mache ich das?”, fragen sich viele. Doch dann geschieht das Unfassbare: Mit jeder weiteren Maß wandelt sich diese innere Debatte. Es ist, als hätte das Bier magische Kräfte. Nach der zweiten Maß fühlt sich das laute Zelt plötzlich an wie ein gemütliches Wohnzimmer und die Musik klingt nicht mehr schrill, sondern einladend. Das Oktoberfest erscheint plötzlich als der beste Ort der Welt.

Doch Vorsicht: Die dritte Maß ist oft der Wendepunkt. Hier beginnt der heimliche Tanz zwischen Euphorie und Reue. Es ist, als würde man auf einem Drahtseil tanzen – einerseits lockt die Aussicht auf weitere fröhliche Stunden, andererseits droht der Absturz in die Realität des nächsten Morgens.

Doch am Ende des Tages ist es genau dieser Tanz, dieser Balanceakt, der die Wiesn so besonders macht. Es ist ein Ort der Extreme, ein Ort des Lachens und Wehklagens, ein Ort, an dem man sich selbst und die Grenzen des eigenen Körpers erforscht. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum Jahr für Jahr Millionen von Menschen aus aller Welt anreisen, um sich diesem Wiesn-Wahnsinn hinzugeben.

3 Kommentare

    • god.fish

      Ja, kann ich verstehen. Aber wenn man in München wohnt, ist das dann doch ein bisschen anders. Aber ganz im Ernst, die erste Maß in einem Bierzelt ist immer so, dass man denkt, was mache ich hier bloß. Ab der zweiten Maß geht es dann. Dann findet man es irgendwie ganz gemütlich und lustig. War dieses Jahr allerdings auch noch nicht auf der Wiesn. 😉🍺

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