Die Taliban übernehmen in Afghanistan nach und nach das ganze Land.
Waren das nicht eigentlich diejenigen Leute, wegen denen der Westen im Jahr 2001 nach dem verheerenden Attentat auf das World Trade Center (New York) einmarschiert war, weil man davon ausging, dass dort Terroristen Unterschlupf finden würden?
Der Grund für den Abzug des Westens aus Afghanistan dürften die Kosten sein. Finanzielle Kosten und menschliche Kosten, also Leben von Soldaten, die verloren gingen. Damit kann man im Westen keine Wahlen mehr gewinnen.
Derweil ist absehbar, dass eine große Flüchtlingswelle aus Afghanistan anrollt. Irgendwann wird sie möglicherweise auch die EU erreichen. Dann ist die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr ganz so einfach, wie sie der Politik derzeit scheint.
Und unabhängig davon ist es natürlich eine Katastrophe, dass die demokratischen und rechtsstaatlichen Strukturen, die über 20 Jahre hinweg in Afghanistan nach und nach und mühsam aufgebaut worden sind, mit einem Wisch wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen, seit der Westen seine militärische Präsenz in Afghanistan abgezogen hat und diejenigen, die doch eine sehr eigenwillige Interpretation der Menschenrechte haben, die Taliban, mit Gewalt vorgeben, was nun wer im Lande zu denken und zu tun habe.