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Greta sitzt im Zug auf dem Boden. Wieso regt sich darüber überhaupt jemand auf?

Die Klimakonferenz von Madrid ist gescheitert, Greta Thunberg sitzt in einem Zug auf dem Boden, nachdem sie umgestiegen ist. Und wie Pilze sprießen diejenigen Leute aus dem Boden, die sich über dieses Foto aufregen.

Zuvor saß Greta Thunberg in der ersten Klasse. Dann aber, nach dem Umsteigen, saß sie, wie ziemlich oft in Deutschland schon, auf dem Boden. Es gibt ein Foto von ihr, dazu den Kommentar, dass das eigentlich ein gutes Zeichen ist, dass die Züge so überfüllt sind, weil es ja heißt, dass viele Menschen neuerdings mit dem Zug fahren und so das Klima schonen.

Trotzdem regen sich viele Menschen darüber auf, dass Greta es wagen konnte, dieses Foto von sich öffentlich zu posten. Was denn das solle, sie habe doch eben noch in der ersten Klasse gesessen.

Ja, hat sie. Und dann ist sie eben in einen anderen Zug umgestiegen, in dem es keinen sitzplatz gab. Sie hat auch kein Problem damit, nun einmal auf dem Boden zu sitzen. Wie gesagt, sie saß schon oft auf dem Boden in deutschen Zügen. Sie hat das sogar positiv bewertet.

Das Erstaunliche an dieser Aufregung ist eigentlich, dass Menschen sich viel weniger über das Scheitern der Klimakonferenz von Madrid echauffieren, sondern sich auf ein Foto einschießen, das völlig harmlos ist. Haben sie nichts besseres zu tun?

Und auch die Deutsche Bahn hat scheinbar nichts besseres zu tun, steigt sie doch auf Twitter gleich mit ein und findet es total schade, dass Greta nicht auch über den tollen erstklassigen Service berichtet, den sie in der ersten Klasse und im Restaurant erhalten habe. Eine kleine Werbekampagne der Bahn, aufgesprungen bei Greta Thunberg.

Haben wir nichts besseres zu tun? Sollten wir uns nicht lieber berechtigt Sorgen ums Klima machen? How dare you?

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